28. Jahrestagung der Deutschen Assoziation für Fuß und Sprunggelenk e.V. (D.A.F.)

Dr. med.

Prof. Dr.med.

Offene vs. minimalinvasive Resektion des metatarsocuneiformen Gelenks bei Lapidus Arthrodese – eine anatomische Studie

Minimal-invasive Fuß- und Sprunggelenkschirurgie – Eine Bestandsaufnahme 

Sehnenläsionen

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften) Hintergrund Die Lapidus Arthrodese ist ein Standardverfahren zur Korrektur von mittelschweren bis schweren Hallux valgus Fehlstellungen. Minimalinvasive Techniken sind hierfür jedoch kaum verbreitet. Die Rezidivrate beträgt 5-8 %. Als eine mögliche Ursache wird eine intercuneiforme Instabilität (Häufigkeit bis 74 %), durch Verletzung des Lisfranc Ligament Komplexes (LLK) im Rahmen der Gelenkresektion diskutiert. Ziele Diese anatomische Studie untersucht die Durchführbarkeit einer minimalinvasiven Entknorpelung des metatarsocuneiformen Gelenks (MCG) und vergleicht das Verletzungsrisiko benachbarter anatomischer Strukturen, insbesondere des dreiteiligen LLK bei offen chirurgischer und minimalinvasiver Gelenkresektion. Materialien und Methoden Bei 10 Paaren fresh-frozen Unterschenkelpräparaten wurde randomisiert eine klassisch offen chirurgische Resektion des MCG mit oszillierender Säge (G1), bzw. eine minimalinvasive Resektion mittels 13 mm Fräse (G2) über eine dorsale Stichinzision als OP Simulation durchgeführt. Es erfolgte eine systematische Dissektion mit Analyse der Integrität der potentiell gefährdeten anatomischen Strukturen im OP Feld: LLK, Extensor hallucis longus (EHL), Peroneus longus (PL) und Tibialis anterior (TA) Sehne. Die Breite der mittels Säge resezierten Gelenkflächen wurde mit Präzisionsmesschiebern gemessen und der Abstand der Resektionsflächen zum LLK dokumentiert. Das Flächenmaß der erzielten Knorpelresektion bei Einsatz der Fräse wurde softwaregestützt (ImageJ – Image Processing and Analysis in Java) mittels skalierter Fotoanalyse quantifiziert. Ergebnisse In G2 konnten durchschnittlich 79 % (± 15,9 %) der cuneiformen und 81,2 % (± 14,9 %) der metatarsalen Gelenkfläche mittels 13 mm Fräse über eine dorsale Stichinzision entknorpelt werden. In einem Fall wurde dabei die PL Sehne und das OS metatarsale 2 verletzt. EHL und TA Sehne blieben bei allen Präparaten unversehrt. Der LLK wurde in keinem Fall verletzt, bzw. signifikant ausgedünnt. In G1 betrug die durchschnittliche Dicke der metatarsalen Resektion 4,35 (± 1,7) mm und die der cuneiformen Resektion 2,14 (± 0,7) mm. Der LLK wurde in keinem Fall verletzt. Der durchschnittlich kleinste Abstand des LLK zur cuneiformen Resektionsfläche betrug 0,9 (± 0,9) mm. Die durchschnittliche Dicke aller drei Lisfranc Ligamente zeigte im Gruppenvergleich keinen signifikanten Unterschied. In G2 wurde die PL Sehne in 3 Fällen zu &lt; 50% ausgedünnt. Zusammenfassung Eine minimalinvasive Resektion des CMG ist über eine dorsale Stichinzision mittels 13 mm Fräse möglich und liefert reproduzierbare Ergebnisse. Unter Berücksichtigung der Lernkurve stellt sie ein gleichermaßen sicheres Verfahren, wie die offene Resektion dar. PL, EHL und TA Sehne wurden in keiner Gruppe signifikant geschädigt. Die Verletzung des Lisfranc Ligaments ist bis zu einer cuneiformen Resektionsdicke von &lt; 3 mm nicht zu befürchten.

Offene vs. minimalinvasive Resektion des metatarsocuneiformen Gelenks bei Lapidus Arthrodese – eine anatomische Studie

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