Arbeitstagung Neurointensivmedizin 41. Jahrestagung der DGNI und DSG

Prof. Dr.

PD Dr.

Blutungen können bei Patienten mit (Poly)trauma einen erheblichen Einfluss auf die Mortalität und Morbidität haben, insbesondere bei Vorliegen eines SHT. Der Vortrag beleuchtet das Management dieser Patienten mit Blick auf die Begrenzung von Blutverlusten, aber beispielsweise auch die präklinische Administration von prohämostatischen Substanzen (z.B. Tranexamsäure).

Präklinisches Management von Blutungen

Vortrag

Das Atemwegsmanagement spielt eine entscheidende Rolle bei Patienten mit (schwerem) SHT. Der Vortrag stellt die Evidenz und Behandlungsempfehlungen dieses Patientenkollektivs dar und erläutert Behandlungsschritte bei schwierigen Verhältnissen sowie die Anwendung von supraglottischen Atemwegshilfen in der präklinischen Praxis.

Atemwegsmanagement beim SHT

Während die Gabe von Ketamin über Jahrzehnte als kontraindiziert beim SHT galt, wird es zunehmend auch bei traumatisierten Patientn mit SHT eingesetzt. Der Vortrag stellt die aktuelle Studienlage zu Ketamin als Neuroprotektivum sowie die Anwendung in der präklinischen Notfallmedizin dar.

Neuroprotektion durch Ketamin-vermittelte Reduktion von SDs

Die Anwendung der Telemedizin wird zunehmend in der Schlaganfallversorgung eingesetzt, um Behandlungsalgorithmen zu optimieren. Die Rolle der Telemedizin bei der Versorgung von Traumapatienten soll im Rahmen des Vortrags beleuchtet und potentielle Anwendungsgebiete dargelegt werden.

Telemedizin in der Präklinik und im Schockraum

PD Dr. med.

Prof. Dr. med.

﻿Die Behandlung des leichten Schädel-Hirn-Traumas auf der Intensivstation – Beschreibung eines besonderen Patientenkollektivs anhand von 111 Fällen

Translationale Neuro-Intensivmedizin

Freie Themen für Ärzte

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften) Einführung Die Häufigkeit des leichten Schädel-Hirn-Traumas (SHT) nimmt zu und ist teilweise mit neurologischen Beeinträchtigungen und verminderter Lebensqualität verbunden. Angesichts dieser gesundheitsökonomischen Relevanz ist vor allem ein besseres Verständnis solcher Fälle notwendig, die trotz einer vermeintlich leichten Verletzung primär auf einer Intensivstation aufgenommen und behandelt werden. Dieses besondere Patientenkollektiv soll in dieser Studie genauer untersucht werden. Methoden Zwischen April 2021 und Juni 2023 wurden alle Patienten mit leichtem SHT (GCS 13-15), welche auf die ICU eines neurochirurgischen Maximalversorgers aufgenommen wurden, prospektiv erfasst. Demographische und klinische Variablen dieses Patientenkollektivs werden deskriptiv dargestellt und in einer statistischen Analyse Chancenverhältnisse berechnet. Ergebnisse In 27 Monaten wurden 111 von 2348 Patienten mit leichtem SHT auf die ICU aufgenommen, was einer Prävalenz von 4.7% entspricht. Diese waren zu 66% männlich und hatten ein Durchschnittsalter von 69 ± 19 Jahren. Häufigste Verletzungsursache war ein Sturz im häuslichen Umfeld (n=98; 88%). Neurologische Defizite waren selten (n=16; 14%), eine Amnesie trat bei 28 Patienten (25%) und Erbrechen bei 21 Patienten (19%) auf. Antithrombotika wurden von 49% der Patienten (n=54) eingenommen, 18% (n=20) standen unter Alkoholeinfluss. Intrakranielle Pathologien wurden bei fast allen Patienten (n=105, 95%) festgestellt, wobei das akute Subduralhämatom (n=40, 36%) und die traumatische Subarachnoidalblutung (n=38, 34%) hier am häufigsten waren. Ein neurochirurgischer Eingriff war bei 41 (37%) erforderlich und bestand meistens aus einer Kraniotomie und Hämatomevakuation. Die durchschnittliche Dauer des Krankenhausaufenthaltes betrug 7 ± 5 Tage, die Sterblichkeitsrate 2,7% (n=3). Patienten über 65 Jahre (OR 3.9, p&lt;0.05), unter Antikoagulation (OR 3.3, p&lt;0.05) oder Alkoholeinfluss (OR 2.9, p&lt;0.05) hatten eine höhere Chance auf die nICU aufgenommen zu werden. Diskussion Das leichte SHT ist teilweise weniger "leicht" als vermutet, da es eine umfangreiche Diagnostik und Behandlung auf einer Intensivstation erfordern kann. Vor allem ein höheres Alter, Antikoagulation oder Alkoholeinfluss scheinen dies zu begünstigen.

Wissenschaftliches Symposium
Präklinisches Management von Polytrauma und SHT

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