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Blutdruckgrenzen auf der Neurointensiv – Wie sieht es in der Realität aus?

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ePostersitzung IV

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Blutdruckgrenzen auf der Neurointensiv – Wie sieht es in der Realität aus?

Topics

  • Neurologische Notfallmedizin
  • Notfall- und Intensivtherapie des schweren Hirninfarkts

Authors

Omar Alhaj Omar (Gießen / DE), Benedikt Hiller (Gießen / DE), André Worm (Gießen / DE), Dr.med. Christian Claudi (Gießen / DE), Prof. Dr. Dr. med. Hagen B. Huttner (Gießen / DE), Prof. Dr. Patrick Schramm (Gießen / DE)

Abstract

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften)

Einleitung:

Bei Patienten mit Hirninfarkt oder intrakranieller Blutung ist wissenschaftlich gesichert, dass ein nicht gut kontrollierter systolischer Blutdruck mit negativem Outcome assoziiert ist, weshalb das Einhalten von engen systolischen Blutdruckwerten angestrebt und empfohlen wird. Betrachtet man andere Patientengruppen; wie z.B. Sepsispatienten, führt eine wissenschaftlich gesicherte Erkenntnis einer besseren Behandlungsmöglichkeit nicht direkt zu einer Umsetzung in der täglichen Patientenversorgung. Erst die Einführung von Behandlungs- und Ziel-Bundles als Kombination führt zu einer Umsetzung der Empfehlungen und zu einer Verbesserung der Patientenversorgung.

Fragestellung:

Die primäre Fragestellung ist die Adhärenz in der Therapie bezüglich des systolischen Blutdrucks (RR: 100-140 mmHg bei intrakranieller Blutung, RR: 120-180 mmHg bei ischämischen Ereignissen) bei Patienten mit schweren zerebrovaskulären Erkrankungen auf der neurologischen Intensivstation in Gießen im Jahr 2021.

Methodik:

Eine retrospektive Erhebung und Auswertung des Blutdrucks über die ersten 4 Tage des Aufenthaltes auf der neurologischen Intensivstation in der Uniklinik Gießen bei Patienten mit zerebrovaskulären Erkrankungen. Die erhobenen Daten wurden aus der elektronischen Patientenakte für die Auswertung entnommen und deskriptiv ausgewertet

Ergebnisse:

In die Datenauswertung konnten 129 Patienten eingeschlossen werden, von denen 122 ein ischämisches und 7 ein hämorrhagisches Ereignis hatten. Bei diesen Patienten konnte in 65,2% der Messungen die gesetzte Zielgröße eingehalten werden. Der systolische Blutdruck war in der Ischämiegruppe am Aufnahmetag im Mittel bei 145 ± 97 mmHg nicht signifikant höher als bei der Blutungsgruppe (Mittelwert=134 ± 19,078 mmHg) jedoch bei beiden Gruppen im Zielbereich.

Schlussfolgerungen:

Unsere Daten zeigten, dass durch ein pharmakologisches Management auf der neurologischen Intensivstation im Jahr 2021 der systolische Blutdruck bei den Patienten mit schweren zerebrovaskulären Erkrankungen in etwa 2/3 der Messwerte im Zielbereich lag. Hier könnte ein noch rascheres Reagieren auf Zielwertverletzungen die Behandlungsqualität weiter verbessern. Der etwas niedrigere systolische Blutdruck am Aufnahmetag in der Blutungsgruppe könnte auf das aggressive präintensive Blutdruckmanagement bei den Patienten dieser Gruppe zurückgeführt werden.

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