Niklas Diewock (Darmstadt / DE), Prof. Dr. Rainer Kollmar (Darmstadt / DE), Dr. med. univ. Ilia Aroyo (Darmstadt / DE)
Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften)
Wir präsentieren den Fall einer 41-jährigen Patientin, bei der sich im Schädel-CT eine Subarachnoidalblutung (SAB), mittels CTA und zweimaliger digitaler Subtraktionsangiographie aber keine Blutungsquelle zeigte. 5 Monate zuvor war ein Eingriff auf Höhe L5/S1 erfolgt. Bei Differentialdiagnose eines Liquorunterdrucksyndroms konnte mittels LWS-MRT eine Pseudomenigozelle im operativen Zugangsweg dargestellt werden. Intraoperativ konnte ein 1 cm breites Liquorleck nachgewiesen werden.
Literatur: Uns sind wenige ähnliche Fälle bekannt, bei denen die Entstehung einer SAB mit einer Operation (OP) im LWS-Bereich in Verbindung gebracht worden ist [1-7]. Jedoch entwickelten die Patienten die Beschwerden in den ersten 48 Stunden nach OP. Das Außergewöhnliche an diesem Fall ist der deutliche zeitliche Abstand der Beschwerden zur Intervention.
Intrakranielle SAB sind eine seltene Komplikation von OPs am Spinalkanal. Es wird vermutet, dass es im Rahmen eines perioperativen Liquorverlustes zu einer kompensatorischen Zunahme des venösen, intrakraniellen Volumens kommt. Durch ein relatives Absinken des Hirnstrukturen und des Rückenmarks werden venöse Strukturen gespannt, was eine Verletzung derselben begünstigt. Des Weiteren wird einen Verschluss von Brückenvenen und damit verbundene Mikroblutungen vermutet. [1,7]
Fazit: Bei für eine Aneurysmablutung typischer SAB ohne Nachweis einer Blutungsquelle, sollte, gerade bei Wirbelsäulen-OPs in der jüngeren Vergangenheit, eine Bildgebung der spinalen Achse erfolgen.
Literatur:
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