Dr. Mark Michael (Düsseldorf / DE), Janina Dziegielewski (Düsseldorf / DE), Falko Schulte (Düsseldorf / DE), Dr. med. univ. Lennert Böhm (Düsseldorf / DE), Prof. Dr. Michael Bernhard (Düsseldorf / DE)
Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften)
Fragestellung: Die Leitsymptome "unklare Vigilanzminderung" und das akut fokal-neurologische Defizit sind als so genannte "D-Probleme" (D = Disability) nach dem ABCDE der Notfallversorgung häufige Alarmierungstrigger für eine Patientenversorgung im nicht-traumatologischen Schockraum [1-3].Bisher liegen aber zu entsprechenden Schockraumpatienten keine detaillierten Untersuchungen aus deutschen Notaufnahmen vor. Das Ziel der vorliegenden Untersuchung war es ein unselektiertes Patientenkollektiv kritisch kranker Patienten mit führenden "D-Problemen" in den Schockräumen einer universitären Zentralen Notaufnahme zu analysieren.
Material und Methode: Von März 2018 bis Februar 2019 wurde die retrospektive, monozentrische Kohortenstudie (OBSERvE-DUS-Studie) durchgeführt [4]. Aus dem bereits in einer Datenbank erfassten Patientenkollektiv wurden nun in einer Subgruppenanalyse nicht-traumatologisch kritisch kranke Schockraumpatienten mit einem führenden "D-Problem" hinsichtlich Häufigkeit, Ursachen, Notfallinterventionen und Behandlungsergebnis untersucht.
Ergebnisse: Im einjährigen Untersuchungszeitraum kamen 256/621 (41%) Schockraumpatienten mit einem führenden "D-Problem" zur Aufnahme. Ursächlich waren hierfür vor allem Vigilanzstörungen (49%) und eine Hemisymptomatik (40%). Das Erkrankungsspektrum umfasste den ischämischen Schlaganfall (41%), die Sepsis (21%), Krampfanfälle (13%), intrakranielle Blutungen (12%) und andere Krankheitsbilder. Primär zerebrovaskuläre Erkrankungen lagen am häufigsten vor (66% vs. 34%, p<0,05). Wesentliche Notfallmaßnahmen waren die Atemwegssicherung (36%) und cerebrale Bildgebung (CT/MRT: 87%). Die 30-Tages-Mortalität von Patienten mit einem D-Problem betrug 16%
Diskussion: "D-Probleme" mit den Leitsymptomen Vigilanzminderung und akutem fokal-neurologischem Defizit werden häufig im nicht-traumatologischen Schockraum versorgt. Auch nicht-zerebrovaskuläre Ursachen müssen mittels einer strukturierten Schockraumdiagnostik erkannt und versorgt werden [2,3]. Die große Bandbreite der Erkrankungen erfordert dabei ein strukturiertes Herangehen und eine umfassende Differentialdiagnostik. Ein hierauf abgestimmtes Versorgungskonzept erscheint sinnvoll [5].
1)Bernhard M, Eur J Emerg Med 2018; 25:e9–e17, 2) Grahl C, Anaesthesist 2021 https://doi.org/10.1007/s00101-021-00962-3, 3) Michael M Notfall Rettungsmed 2021; 24, 1004–1016 , 4) Dziegielewski, J, BMC Emerg Med 2023; 23, 43, 5) Michael M, Front. Med. 2022; 9:939187
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