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Urin-basierte Point-of-Care-Testung für direkte orale Antikoagulanzien bei Patienten mit einem akuten ischämischen Schlaganfall

Presented in

Neurologische Notfallmedizin

Poster topics

Authors

Linus Olbricht (Gießen / DE), Prof. Dr. Thorsten Döppner (Gießen / DE), PD Dr. Martin Jünemann (Gießen / DE), Prof. Dr. Ulrich Sachs (Gießen / DE), Omar Alhaj Omar (Gießen / DE), Toska Maxhuni (Gießen / DE), Prof. Dr. Dr. med. Hagen B. Huttner (Gießen / DE), PD Dr. med. Stefan Gerner (Gießen / DE)

Abstract

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften)

Fragestellung:

Direkte orale Antikoagulantien sind in der Behandlung und Prävention thrombembolischer Ereignisse weit verbreitet und die Anzahl der mit DOAK behandelten Patienten wird auf Grund des demographischen Wandels auf absehbare Zeit weiter zunehmen (Lindhoff-Last 2017; Gülker et al, 2018). Der weitverbreitete Einsatz stellt Behandler in der Notfallversorgung vor neue Herausforderungen, da die antikogulatorische Wirkung der DOAKs mit den routinemäßig erhobenen Laborparametern nicht abgebildet werden kann (Drouet et al., 2016;Connors, 2018;Steffel et al., 2021). Durch Medikamenten-spezifische DOAK-Spiegel können relevante Therapieentscheidungen bei Patienten nach Einnahme getroffen warden (Gerner et Huttner, 2019), diese Testung ist jedoch nicht verbreitet verfügbar. Point of Care Testungen haben bei der Behandlung des ischämischen Schlaganfalles bereits ihren Nutzen bewiesen (Rizos et al., 2009;Ebner et al., 2017a;Ebner et al., 2017) und könnten hierfür eine gute Alternative darstellen. In dieser Studie wurden die Sensitivität und Spezifität einer Urin-basierten Testung überprüft.

Methode:

In dieser prospektiven Pilotstudie wurden 44 Patienten mit akutem ischämischem Schlaganfall oder transitorischer ischämischer Attacke, welche auf unserer Stroke-Unit behandelt wurden, eingeschlossen. 23 Patienten hatten ein DOAK in den letzten 24h eingenommen, 21 Patienten nahmen keine orale Antikoagulation ein und dienten als Kontrollgruppe. Für alle Patienten wurden medikamentenspezisfische DOAK-Spiegel, Nieren und Gerinnungsparameter und die urinbasierte Testung mittels Dipstick-Tests durchgeführt. Dazu wurden die Zeiten von Probenentnahme bis zum Ergebnis dokumentiert.

Ergebnisse:

Die urinbasierte Testung konnte bei allen Patienten einen relevanten DOAK-Spiegel von >30ng/mL korrekt detektieren und zeigte eine Sensitivität und Spezifität von 100%. Standard-Dosierung, reduzierte Dosierung und Zeit seit der letzten Einnahme hatten keinen Einfluss auf die Sensitivität des Tests. Die erhobenen Gerinnungsparameter zeigten keine Veränderungen an. Die Testung mittels Dipstick erbrachte eine mittlere Zeitersparnis von 2 Stunden und 25 Minuten.

Zusammenfassung:

In dieser Pilotstudie konnten die hohe Sensitivität und Spezifität, sowie die relevante Zeitersparnis dieser Testung gezeigt werden. Dies könnte die Urin-basierte Testung zu einem wichtigen Hilfsmittel bei der Behandlung von DOAK-Patienten mit akutem ischämischem Schlaganfall machen.

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