96. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie

Prof. Dr.

Vorsitz

PD Dr. med.

NUR Wissenschaftliches Programm / ONLY Scientific Programme

Die Rolle der Chirurgie im interdisziplinären Management

Vortrag auf Einladung

Transnasale vs. offene vs. kombinierte Resektion

Rekonstruktion nach chirurgischer Resektion

Dr.med.

Prof. Dr. med.

PD Dr.

Professor Dr.

Sarkome der Nasennebenhöhlen – Wertigkeit der chirurgischen Therapie

Schädelbasis

RHINO-SCÄ

Einleitung: Primäre sinunasale Sarkome sind seltene maligne Tumore. Die Therapie der Wahl ist eine multimodale Behandlung, die in der Regel eine chirurgische Sanierung umfasst. Für sinunasale Malignome, einschließlich Sarkomen, wird eine endoskopisch endonasale oder cranioendoskopische Vorgehensweise empfohlen. Ziel der Studie ist es, das Patientenkollektiv zu beschreiben und prognostische Faktoren zu bewerten.Methoden: In einer retrospektiven Analyse wurden alle Patienten untersucht, die zwischen 2010 und 2023 aufgrund eines primären sinunasalen Sarkoms in kurativer Absicht operiert wurden. Es wurde die Fünfjahresüberlebensrate bestimmt und der perioperative Verlauf evaluiert. Potenzielle Einflussfaktoren auf das Gesamtüberleben, wie Art der Resektion, Tumorgröße, Grading, Stadium, Infiltration benachbarter Strukturen und adjuvante Therapie, wurden untersucht.Ergebnisse: Es wurden 22 Patienten eingeschlossen. Die häufigste Histologie war das Osteosarkom (n=5). Zwölf Patienten (30%) erhielten eine adjuvante Radio- und sieben Patienten eine Chemotherapie. Die Operation erfolgte bei 16 Patienten endoskopisch endonasal und bei 6 cranioendoskopisch. Die 90-Tage-Sterblichkeit lag bei 0 %. Die 5-Jahres-Gesamtüberlebensrate betrug 77,3%. Ein Tumorrezidiv (p=0,007) und das Tumorgrading (p=0,042) waren signifikante Prädiktoren für das Gesamtüberleben.Schlussfolgerungen: Die endoskopische endonasale Resektion von primären sinunasalen Sarkomen ist ein sicheres und erfolgreiches Verfahren. Die chirurgische Sanierung stellt den Goldstandard in der Behandlung dieser Tumore dar.Nein

Rhinologie

RHINO

Freier Vortrag

Charakterisierung von EZH2 als therapeutisches Target des Olfaktoriusneuroblastoms

Experimentelle Onkologie

ONKO-EXP

Introduction: Olfactory neuroblastoma (ONB) is a rare tumor of the nasal cavity, originating from stem cells of the olfactory epithelium. Recently, our research group demonstrated that the pharmacologic target EZH2 is highly expressed in the proliferating ONB cells, potentially serving as a promising target for pharmacological therapy. However, to date, no immortalized cell line has been established for ONB, and only three primary cell cultures have been described in the literature, limiting preclinical studies such as the pharmacological inhibition of EZH2. Material/Methods: Primary ONB samples were mechanically and enzymatically dissociated, then snap-frozen or immediately seeded onto coated culture plates in cell culture medium supplemented with FBS. Immunostaining and single-cell sequencing were performed according to established protocols. Results: We successfully established the first three-dimensional organoid culture of ONB, which expresses EZH2 along with other markers commonly used in histopathological diagnostics, such as NeuroD1 and PGP9.5. Interestingly, the cultivation of ONB organoids relies on co-culture with autologous cancer-associated fibroblasts (CAFs), which exhibit strong expression of CDH11, POSTN, and genes associated with collagen production, adhesion, and migration, closely resembling the phenotype of matrix-associated CAFs. Conclusion: Our organoid models provide a validated ex vivo model of ONB for pharmacological testing. In a prospective, DFG-funded study (#549202461), we are evaluating the effect of EZH2 inhibition, such as with Tazemetostat, an FDA-approved small molecule already used in clinical practice. We anticipate that the results will offer insights into personalized tumor therapy for ONB, particularly for non-resectable cases.Nein

Kopf-Hals-Onkologie

ONKO

Transcribriforme Eingriffe – eine Fallserie mit Fokus auf Ästhesioneuroblastome und Meningo(enzephalo)zelen

Vordere Schädelbasis / NNH / Mittelgesicht

BV-VS/NNH/MG

Einleitung: In spezialisierten Zentren wird der transcribriforme Zugang heute routinemäßig mit guten Ergebnissen eingesetzt. Voraussetzungen sind eine exzellente interdisziplinäre Zusammenarbeit auf Augenhöhe sowie eine entsprechende instrumentelle und medizintechnische Ausstattung.Methoden: Es wurden die transcribriformen Operationen, bei denen der Erstautor hauptverantwortlich beteiligt war, aus den Jahren 2014-2024 zusammengetragen und entsprechend ausgewertet. Ausgeschlossen wurden Eingriffe, bei denen die Rhinobasis die Grenze und nicht den Korridor darstellt, wie beispielsweise die Versorgung von traumatischen, idiopathischen oder iatrogenen Schädelbasisverletzungen mit und ohne Rhinoliquorrhoe.Ergebnisse: Die insgesamt 25 Fälle der Serie teilen sich wie folgt ein: 15 maligne und 3 benigne Neoplasien, 6 Menongo(enzephalo)zelen und eine andere Entität (nach intrakraniell versprengte Polyposis nach iatrogener Schädelbasisperforation in alio loco vor Jahren). Besondere Aufmerksamkeit wird der verhältnismäßig großen Subgruppe der Ästhesioneuroblastome (n=10) zuteil, die neben der Gruppe der Meningo(enzephalo)zelen, gesondert besprochen und diskutiert wird. Es konnten in allen Fällen die präoperativ gesteckten Ziele erreicht werden; schwerwiegende Komplikationen traten nicht auf.Schlussfolgerung: Der transcribriforme Zugang ermöglicht regelmäßig und zuverlässig vorhersagbar gute Ergebnisse. Voraussetzungen sind eine gute Indikationsstellung sowie ein gut eingespieltes, interdisziplinäres Team. Aufgrund der Komplexität empfiehlt sich eine Versorgung ausschließlich in zertifizierten Schädelbasiszentren.Nein

Bildgebende Verfahren

Prof. Dr. med

Kasuistik – NUT-Karzinom in der Stirnhöhle

Nasenhöhle / NNH

RHINO-NNH

Einleitung:Die akute Vorstellung einer Patientin mit einer 1 cm großen, eher derben Schwellung an der mediale Augenbraue/ Orbitarand: Eine präseptale orbitale Komplikation einer Sinusitis, eine Mukozele oder eine seltene Tumorentität?Material:Wir berichten über eine 40-jährige Patientin mit einer seit 3 Wochen bestehenden, größenprogredienten Schwellung am medialen Orbitarand links mit Cephalgien und Hypästhesien.Ergebnisse:Im Nativ-CT imponierte initial eine auf Höhe der Nasenwurzel bestehende Raumforderung mit ossärer Destruktion der Vorderwand des Sinus frontalis links. Nach NNH-OP kombiniert von endonasal und von außen wurden Ausmaß der Destruktion und eine Tumorinfiltration fraglich in die Periorbita dargestellt. Die histopathologische Begutachtung ergab ein NUT (Nuclear protein in testis) – Karzinom; es erfolgte der Nachweis der Translokation des NUTM1 Gens auf Chromosom 15. Die Patientin erhielt eine multimodale Therapie, bestehend aus Lokaltherapie mit radikaler Chirurgie (die Exenteratio orbitae hatte die Patientin wegen der kleinen Tumorgröße abgelehnt) und Radiotherapie sowie Ifosfamid-basierter Chemotherapie und Immuntherapie.Diskussion:NUT-Karzinome sind seltene, hochaggressive, genetisch definierte Karzinome, die typischerweise entlang der Körpermitte auftreten, meist in der Kopf-, Hals- und Thoraxregion und können Patienten jeden Alters betreffen.Eine frühzeitige Diagnosestellung ist zwingend erforderlich, um ein möglichst langes Überleben zu sichern. Aufgrund der Seltenheit der NUT-Karzinome, soll mit diesem Fall die Aufmerksamkeit auf diese Tumorentität geschärft werden, die sich differentialdiagnostisch hinter jeder vermeintlichen Mukozele verbergen kann.Nein

Session 8
NNH-Tumore / Schädelbasis

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Session 8NNH-Tumore / Schädelbasis

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Session 8
NNH-Tumore / Schädelbasis