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Die Larynxtuberkulose – eine seltene Differenzialdiagnose einer akuten Atemnot

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Saal C

Themen

  • Aerodigestivtrakt / Laryngologie / Phoniatrie
    • Larynx

Abstract

Einleitung:

Die Larynxtuberkulose ist eine seltene Form der Tuberkulose, deren unspezifische Symptome wie Heiserkeit, Atemnot und Dysphagie leicht mit einem Kehlkopfkarzinom verwechselt werden können. Dies führt häufig zu einer verzögerten Behandlung und birgt ein erhöhtes Infektionsrisiko für das medizinische Personal.

Fallbericht:

Ein 57-jähriger Patient wurde mit akuter Dyspnoe und inspiratorischem Stridor in den Schockraum eingeliefert. Der Hausarzt vermutete eine Epiglottitis. Bei der Untersuchung zeigte sich eine schlanke Epiglottis, ein Aryödem und eine subglottische Raumforderung, die die Trachea fast vollständig verlegte. Aufgrund der rasch zunehmenden Atemnot wurde eine notfallmäßige Tracheotomie durchgeführt, wobei eine Gewebeprobe aus dem Tumor entnommen wurde.

Staginguntersuchungen stützten zunächst den Verdacht auf ein Larynkarzinom. Es wurden malignomsuspekte Wandverdickungen im Larynx und metastasensuspekte Raumforderungen in den Oberlappen beidseits beschrieben. Allerdings konnte histopathologisch auch nach mehrfacher Gewebeprobeentnahme kein Karzinom nachgewiesen werden.

Eine erneute Anamnese ergab, dass zuvor bei einer Raumforderung im Darm ein Verdacht auf eine Mykobakterieninfektion gestellt, aber aufgrund mehrfach negativer Sputumtests nicht behandelt wurde. Wiederholte Sputumtests führten schließlich zum Nachweis von Mycobacterium tuberculosis, woraufhin eine medikamentöse Behandlung eingeleitet wurde.

Schlussfolgerung:

Eine tumorartige Raumforderung im Larynx lässt zunächst an ein Karzinom denken. Dieser Fall zeigt die Wichtigkeit einer differenzierten Diagnostik und hebt die Tuberkulose als mögliche Differenzialdiagnose hervor.

Nein