Greta Zweigart (Heilbronn), Lukas Sebastian Fiedler (Heilbronn), Natalia Mala (Heilbronn), Burkard M. Lippert (Heilbronn)
Einleitung: Das Cogan-Syndrom (CS) ist eine seltene entzündliche Erkrankung, die durch eine Kombination von Augen- und Ménière-ähnlichen Beschwerden charakterisiert ist. In einer Fallserie berichten wir über drei Frauen, die im Rahmen eines Kaiserschnitts und schwerer intraoperativer Blutung mit einer hämostatischen Tamponade behandelt wurden und postoperativ Symptome eines CS entwickelten.
Methoden: Retrospektiv werden drei CS-Fälle beschrieben, die innerhalb von 5 Jahren in unserer Klinik auftraten. Die Symptomatik, mögliche Trigger, die Therapie und das Outcome werden analysiert.
Ergebnisse: Alle drei Patientinnen entwickelten nach einem Kaiserschnitt, der mit schwerem Blutverlust und der Anwendung einer Tamponade verbunden war, typische CS-Symptome. Ophthalmologisch zeigten sich u.a. stromale Keratitis, Panuveitis, Netzhautinfiltrate und Papillenödem. Bei zwei der drei Betroffenen traten Otalgie (klinisch Perichondritis), Hörverlust (mittel- bis hochgradige Innenohrschwerhörigkeit) und Tinnitus auf. Die Therapie bestand aus einer Behandlung mit systemischen Kortikosteroiden. Das Therapieansprechen war variabel. Insgesamt kam es bei allen Patientinnen zu einer Symptomregredienz mit teils persistierender Visusminderung und hochtonbetonter Innenohrsenke. Bei keiner der Patientinnen wurde ein erneutes Auftreten von CS beschrieben.
Schlussfolgerung: Diese Fallserie unterstreicht die Notwendigkeit, nach Kaiserschnitten, insbesondere bei schweren Blutungen, auf Anzeichen eines CS zu achten. Chitosan-Tamponaden werden hier erstmals als potenzieller Auslöser eines CS genannt. Angesichts der Seltenheit der Erkrankung und der spezifischen Umstände ist weitere Forschung zu möglichen Auslösern notwendig. Dies könnte zur Verbesserung des Managements und der Prognose beitragen.
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