Korrelation zwischen Tinnitus, Persönlichkeitsmerkmalen und Depressionsneigung vor und nach Cochlea-Implantation

Einleitung
Nach Cochlea-Implantation ist eine Verbesserung der hörbezogenen Lebensqualität sowie des
Tinnitus in Studien mehrfach gezeigt worden. Wir haben uns die Frage gestellt, ob die
Persönlichkeitsmerkmale und die Depressionsneigung sich vor und nach Cochlea-Implantation
verändern und wenn ja, ob diese Änderungen mit der des Tinnitus korrelieren.

Material/Methode
Fünfundzwanzig Patienten, die an der HNO-Universitätsklinik Bochum mit einem Cochlea-
Implantat versorgt wurden, nahmen an der Studie teil. Es wurden PROMS vor und nach Operation
verwendet um den Tinnitus in den verschiedenen Schweregraden, die Depressionsneigung (Angst,
Leidensdruck, Depression, Somatisierung) sowie die Persönlichkeitsmerkmale ("Big Five") zu
erfassen.

Ergebnisse
Tinnitus wurde von 18 CI-Trägern nicht oder nur leicht wahrgenommen und verbesserte sich bei 10
Personen um mindestens einen Schweregrad. Die Verbesserung des Tinnitus über alle Patienten war
statistisch signifikant (p = 0,014). Nur in einem Fall (4%) trat der Tinnitus postoperativ verstärkt
auf. Die Angst nahm postoperativ um 2,7 Punkte (p = 0,0025), der Leidensdruck um 4,9 Punkte (p
= 0,0029) statistisch signifikant ab, während Depression und Somatisierung keine statistisch
signifikante Änderung zeigten. Die fünf Persönlichkeitsmerkmale blieben statistisch unverändert.
Es konnte keine Korrelation zwischen Tinnitus und Angst oder Tinnitus und Depression festgestellt
werden, es fand sich jedoch präoperativ eine schwache Korrelation (τ = 0,31; p = 0,046) zwischen
Tinnitus und Somatisierung.
Diskussion
Depressionsneigung, Somatisierung und Persönlichkeitsmerkmale blieben nach CI-Versorgung
stabil. Tinnitus, Leidensdruck und Angst verbesserten sich teilweise deutlich und statistisch
signifikant.

Nein