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Simultane Manifestation einer IgG4-assoziierten Erkrankung in der Schilddrüse und im Mediastinum

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Abstract

Einführung: IgG4-assoziierte Erkrankungen sind eine Gruppe von immunvermittelten Erkrankungen.Sie zeichnen sich durch eine Vielzahl von klinischen Manifestationen aus, die sowohl einzelne Organe als auch mehrere Organsysteme betreffen können. In einigen Fällen ist eine Beteiligung mehrerer Organe gleichzeitig typisch, was das Krankheitsbild komplex macht, wie dieser Fall beweist.

Methode: Es wird der Fall eines Patienten vorgestellt, der in die HNO-Ambulanz des Klinikums Kassel überwiesen wurde, nachdem zwei Raumforderungen zervikal und mediastinal im MRT sowie CT gesichert wurden. Der 56-jährige Patient stellte sich mit seit ca. 5 Monaten bestehender, im Laufe der Zeit größenprogredienter Raumforderung zervikal rechts vor. Aufgrund des mediastinalen Befunds erfolgte eine Zuweisung an die Thoraxchirurgie.

Ergebnisse: Nach interdisziplinärem Austausch mit der Thoraxchirurgie wurde zunächst eine Hemithyreoidektomie rechts durchgeführt. Histologisch zeigte sich eine spindelzellige und myxoide, plasmazellreiche Läsion, die mit einer IgG4-Krankheit vereinbar war. Zudem waren die IgG4- und IgG1-Titer im Serum erhöht. Aus diesem Grund wurde eine Cortisontherapie eingeleitet, beginnend mit 40 mg, mit schrittweiser Reduktion bis auf 5 mg als Erhaltungsdosis.In der Kontroll-CT nach 3 Monaten zeigte sich kein Anhalt mehr für den mediastinalen Befund. In der Kontroll-MRT nach 6 Monaten war die mediastinale Raumforderung ebenfalls nicht mehr nachweisbar.

Schlussfolgerung: IgG4-assoziierte Erkrankungen können nahezu alle Organsysteme befallen. Bei unklarer Raumforderung sollten diese immer als Differenzialdiagnose berücksichtigt werden. In solchen Fällen ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von immenser Bedeutung, da so weitere chirurgische Eingriffe vermieden werden können.

Nein