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Ein Fallbericht zu einer Atemsensordislokation bei unilateraler, atemgesteuerter Hypoglossusstimulation mit 3-Inzisionstechnik

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Themen

  • Schlafmedizin
    • Implantate / Stimulationstherapie

Abstract

Einleitung

Die unilaterale, atemgesteuerte Hypoglossusnervstimulation (HNS) besteht neben einer Stimulationselektrode und einem Impulsgenerator (IPG) aus einem Atemsensor, der bis 2021 über eine dritte Inzision im fünften Interkostalraum der vorderen Axillarlinie platziert wurde. Der Atemsensor trägt durch eine atemsynchrone Stimulation der Zungenmuskulatur in der Inspirationsphase wesentlich zum Therapieerfolg bei. Hier wird ein besonderer Fall einer Atemsensordislokation vorgestellt.

Methoden

Es wurden retrospektiv Daten der Patientenakte, vorliegende Polygraphien, Schrittmacherauslesungen sowie Röntgenaufnahmen ausgewertet.

Ergebnisse

Ein 51-jähriger männlicher Patient mit einer hochgradigen obstruktiven Schlafapnoe (OSA), Adipositas I° und einer PAP-Intoleranz wurde 2019 mit einer unilateralen HNS versorgt.

In einem Routine Röntgen-Thorax aufgrund eines vorbekannten Asthmas fand sich 4,5 Jahre nach HNS-Versorgung eine Dislokation des Atemsensors nach intrathorakal und paravertebral. Die technische Schrittmacherauslesung ergab eine regelrechte Zungenprotrusion. Es zeigte sich jedoch eine pathologische Wellenform der Atemkurve. Nach Durchführung einer Computertomographie des Thorax erfolgte die videoassistierte, thorakoskopische Bergung des Sensors aus dem Pleuraraum sowie die Neuimplantation des Atemsensors und IPGs. Nach Reaktivierung der Stimulation fand sich im Verlauf eine regelmäßige Nutzung und gute Einstellung der OSA mit einem AHI von 9,2/h.

Schlussfolgerung

Dieser Fall zeigt eine seltene Komplikation mit einer asymptomatischen Sensormigration in den Pleuraraum. In den HNS-Verlaufskontrollen sollte auch auf die Wellenform des Atemsensorsignals geachtet werden. Das zukünftige Vorgehen bei Sensordislokationen ist jedoch individuell zu entscheiden.

Nein