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Fallbericht: solitärer fibröser Tumor retropharyngeal – eine seltene Differentialdiagnose

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Themen

  • Kopf-Hals-Onkologie
    • Seltene Tumore

Abstract

Hintergrund: Bei solitären fibrösen Tumoren (SFT) handelt es sich um eine seltene Neoplasie mit unklarem malignem Potential, welche häufig in der Pleura lokalisiert ist. Mittlerweile ist bekannt, dass SFT nahezu im gesamten Körper auftreten können und SFT im Kopf-Hals-Bereich etwa 25 % der extrathorakalen SFT ausmachen.

Fallbericht: Eine 58-jährige Frau stellte sich im Mai 2024 aufgrund einer zervikalen Raumforderung rechts vor. Sie berichtete über eine intermittierende Dysphagie ohne Schmerzen, Infektionen oder B-Symptomatik. Eine Computertomographie zeigte eine 29 x 50 x 54 mm große, inhomogene, kontrastmittelaufnehmende Raumforderung retropharyngeal und cervical rechts. Eine extern erfolgte Stanzbiopsie ergab den Nachweis eines SFTs. Aufgrund einer fehlenden Strahlenreserve nach Radiochemotherapie wegen eines Non-Hodgkin-Lymphoms in der Kindheit wurde die Resektion im interdisziplinären Tumorboard beschlossen. Der Tumor wurde vollständig reseziert, einschließlich 13 Lymphknoten, unter Schonung der Umgebungsstrukturen. Histologisch wurde ein SFT ohne Lymphknotenmetastasen nachgewiesen, mit einer maximalen Tumorgröße von 40 mm. Postoperativ traten keine Hirnnervenparese auf. Die Patientin wurde in die Tumornachsorge angebunden, beklagt postoperativ keine Dysphagie und ist derzeit MR-morphologisch sowie klinisch Rezidiv- und Metastasen-frei.

Diskussion & Schlussfolgerung: Eine vollständige Resektion gilt als Goldstandard. Bei Patient:innen mit Rezidiven, hohem Malignitätspotential, invasivem Wachstum und R1-Resektion wird eine adjuvante Radiatio empfohlen. Auch bei vollständiger Resektion und Fehlen von Malignitätskriterien können Jahre später noch Rezidive oder Metastasen auftreten, sodass eine lebenslange Nachsorge empfohlen wird.

Nein