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Paraneoplastisches Angioödem als Differentialdiagnose zum Halsabszess – ein Fallbericht

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Abstract

Einleitung Zervikale Weichgewebsschwellungen mit schmerzhafter Rötung, begleitet von Fieber und Odynophagie sind häufig Zeichen eines Halsabszesses oder Halsphlegmone. Bei Fehlen Kardinalsymptome wie Schmerzen und Rötung sollten Differentialdiagnosen wie Angioödeme gedacht werden. Diese präsentieren sich häufig durch schmerzlose, diffuse Weichgewebsschwellungen.

MethodenFallvorstellung einer 53-jährigen Patientin mit progredienter, schmerzloser linkszervikaler Schwellung, ohne B-Symptomatik oder Dysphagie. Eine Antibiose mit Ampicillin/Sulbactam bei initialem V.a. Halsabzess bzw.-phlegmone erbrachte nur eine vorübergehende Besserung.

ErgebnisBei unauffälligem HNO-Spiegelbefund und laborchemisch dezenter Leukozytose (13.0/nl) mit normwertigem CRP erfolgte eine weiterführende Diagnostik. Sonographisch zeigte sich eine diffuse zervikale Schwellung ohne Anhalt für ein abszedierendes Geschehen.Im CT-Hals/Thorax war eine ödematöse Weichteilschwellung zervikal und mediastinal bis nach retroperitoneal reichend auffällig geworden. Eine Panendoskopie erbrachte keinen Befund (Infektfokus/Malignom). Aufgrund der bis nach retroperitoneal reichenden ödematösen Schwellung wurde die Diagnostik um ein Abdomen-MRT erweitert. Hier wurde der V.a. ein Lymphom-verdaächtige Lymphknotenkonglomerat des Pankreaskopfes gestellt. Eine CT-gesteuerte Punktion der mesenterialen Lymphknoten bestätigte ein nuduläres lymphozytenprädominantes Hodgkin-Lymphom.

DiskussionParaneoplastische Angioödeme können bei ca. 0.5% der Lymphomerkrankungen durch erhöhten Verbrauch von C1-INH auftreten. Bei klinischem V.a. einen Halsabszess bzw.–phlegmone sollte insbesondere bei fehlenden Kardinalsymptomen einer entzündlichen Erkrankung differentialdiagnostisch auch an ein paraneoplastisches Angiödem gedacht werden.

Nein