Martin Durisin (Hannover; Magdeburg), Gudrun Brandes (Hannover), Odett Kaiser (Hannover), Janin Reifenrath (Hannover), Thomas Lenarz (Hannover), Kirsten Wissel (Hannover), Elisabeth Berger (Hannover)
Einleitung
Korrosionsprozesse an Platinelektrodenkontakten von Cochlea-Implantaten (CI) stellen potentiell einen begrenzenden Faktor für die Langzeitstabilität und Funktionalität dieser Implantate dar. Ziel der Studie war die erstmalige Charakterisierung der potenziellen Zytotoxizität des ionischen Pt(VI)-Modellkomplexes Na₂(PtCl₆), der vermutlich als Korrosionsprodukt bei der CI-Korrosion entsteht, auf innenohrspezifische Zellen und Gewebe.
Material und Methoden
HEI-OC1-Zellen, Spiralganglienzellen (SGZ) und organotypische Explantate des Corti-Organs (OCex) neonataler Ratten wurden mit Na2(PtCl6) exponiert. Zytotoxische Effekte wurden mittels mikroskopischer Analysen und Viabilitätsassays ermittelt.
Ergebnisse
Die oxidative Aktivität in HEI-OC1-Zellen nahm mit steigender Na₂(PtCl₆)-Konzentration ab. Gleichzeitig zeigte die Lebendzellfärbung mit Calceinacetoxymethyl/Ethidiumhomodimer III eine zunehmende Zahl von Zellen mit beschädigten Membranen. Ultrastrukturelle Analysen wiesen auf Mitophagie hin, gefolgt von Nekroptose. Bei den SGZ führte die Exposition mit Na₂(PtCl₆) dosisabhängig zu einer Reduktion des neuronalen Überlebens und der Neuritogenese. Die Färbung von Gliazellen und Fibroblasten mit spezifischen Antikörpern zeigte eine dosisabhängige Induktion des Zelltods. Die Exposition der OCex mit Na₂(PtCl₆) führte zu einem signifikanten, konzentrationsabhängigen Verlust von Haarzellen.
Schlussfolgerung
Erstmals wurde eine konzentrationsabhängige Induktion des Zelltods durch eine ionische Pt(VI)-Verbindung in spezifischen Zelltypen und Geweben des Innenohres nachgewiesen.
Nein
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