Hannah Lukasik (Minden), Stijn Bogaert (Bochum), Philipp Mathmann (Minden), Stefan Volkenstein (Minden)
Einleitung: Dissoziative Störungen sind seltene psychiatrische Erkrankungen, die bei etwa 1% der Bevölkerung auftreten und aufgrund ihrer verschiedenen Facetten häufig fehlgedeutet werden. Die Erstmanifestation tritt meist vor dem 30. Lebensjahr auf. Das weibliche Geschlecht ist häufiger betroffen. Es handelt sich hierbei um eine innerpsychische Belastungsverarbeitung eines traumatischen Ereignisses, welches meist nicht eindeutig zu benennen ist. Dissoziative Störungen können sich u.a. in Krampfanfällen, Mutismus oder sehr selten in Hörstörungen äußern.
Methoden: Wir möchten von mehreren Fällen berichten, bei denen sich PatientInnen mit einer Hörstörung und/oder Schwindel in unserer Klinik vorstellten. Es erfolgten die gängigen subjektiven Hörtests (Tonaudiometrie, Sprachaudiometrie etc.) und schließlich objektive Hörtestungen mittels OAEs/BERA.
Ergebnisse: In der subjektiven Tonaudiometrie zeigte sich bei allen PatientInnen eine ausgeprägte Hörstörung. Erst in der objektiven Diagnostik konnte eine Diskrepanz zwischen der subjektiven Hörschwelle und der objektiven Hörleistung ausgemacht werden. Teilweise lagen zwischen der Erstvorstellung und der Diagnose einer dissoziativen Hörstörung mehrere Wochen. Auch zeigten einige PatientInnen Symptome außerhalb des HNO-Bereiches, sodass KollegInnen weiterer Fachabteilungen hinzugezogen werden mussten. Unter konventioneller Therapie (Prednisolon) besserten sich die Symptome der Betroffenen meist nur intermittierend.
Diskussion: Dissoziative Hörstörungen sind eine seltene Differenzialdiagnose, die nicht immer leicht von einer organischen Ursache einer Hörstörung zu unterscheiden sind. Eine objektive Diagnostik sollte vor geplanten Interventionen stattfinden. Die Therapie sollte mit psychiatrischer Unterstützung erfolgen.
Nein
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