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Eine qualitative Untersuchung der Trainingsadhärenz nach teilstationärem Training von Patienten mit chronisch synkinetischer Fazialisparese

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Conclusio

Themen

  • Versorgungsforschung / Gesundheitsökonomie / Qualitätssicherung
    • Sonstiges

Abstract

Einleitung: Das Universitätsklinikum Jena bietet für Patienten mit chronisch synkinetischer Fazialisparese ein interdisziplinäres teilstationäres Biofeedbacktraining an. Zur langfristigen Steigerung der Trainingseffektivität ist eine Integration selbstständiger Trainingseinheiten in den Alltag intendiert. Diese Studie eruiert Patientenbedürfnisse, welche diesen Prozess fördern können.

Material und Methoden: In themenzentrierten Einzelinterviews wurden Patienten zu zwei unterschiedlichen Zeitpunkten zu erlebten Einflussfaktoren auf die Umsetzung und Aufrechterhaltung eines Eigentrainings befragt. Im Programm MAXQDA wurde de- und induktiv mittels qualitativer Inhaltsanalyse nach Mayring ein Codebuch entwickelt. Die kategorisierten Texteinheiten (n=2007) wurden tabellarisch paraphrasiert, abstrahiert und zusammengefasst.

Ergebnisse: Patienten identifizierten als mögliche Ressourcen unter anderem regelmäßige, zeitlich begrenzte, potenziell digitale Nachkontrolltermine, die Förderung von heimatnaher interdisziplinärer Weiterbehandlung und eine digitale Anwendung mit selbstständiger Trainings- und Fotodokumentation. Als motivierend wurden regelmäßige Erinnerungen und familiärer sowie professioneller Support hervorgehoben. Hemmend hingegen wirkten eine Latenz der Trainingsresultate, Isolation sowie berufliche und private Obligationen.

Schlussfolgerung: Die chronisch synkinetische Fazialisparese erfordert zur Verbesserung der Defizite eine umfangreiche Betreuung sowie einen intrinsischen Leidensdruck des Betroffenen. Eine medizinische Nachbetreuung mit Einbeziehung telemedizinischer Interventionen kann eine selbstständige Aufrechterhaltung eines Heimtrainings und langfristig verbesserten Outcome mit Reduktion der Inanspruchnahme komplexer medizinischer Behandlungen bewirken.

Nein