• Freier Vortrag

„Sinn und Unsinn“ bei der Untersuchung von Routine-Histopräparaten nach Tonsillektomie, Tonsillotomie, Adenotomie oder Conchotomie

Termin

Datum:
Zeit:
Redezeit:
Diskussionszeit:
Ort / Stream:
Saal C

Themen

  • Versorgungsforschung / Gesundheitsökonomie / Qualitätssicherung
    • Sonstiges

Abstract

Ziel: Primäres Ziel dieser Studie ist es, die Prävalenz unerwarteter behandlungswürdiger Befunde bei histologischen Routineuntersuchungen nach Tonsillek-/Tonsillotomie, Adenotomie oder Konchotomie (TTAC) in einer retrospektiven Studie zu untersuchen und zu diskutieren, ob eine histologische Routineuntersuchung bei Patienten ohne klar definierte Risikofaktoren sinnvoll ist oder sich vielmehr unnötige Kosten und Ressourcenbelastung reduzieren lassen.

Material und Methoden: Die vorliegende Studie umfasst 5709 Patienten, die zwischen 2011 und 2021 an der Universitätsklinik Freiburg, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde stationär behandelt wurden. Die Datenerhebung erfolgte anhand von Patientencharakteristika wie Geburtsdatum, Geschlecht, Alter zum Zeitpunkt der Operation, Operationsdatum, Operationsindikation, untersuchtes Gewebe, histologisches Ergebnis.

Resultate: Die histologischen Routineuntersuchungen von 5709 TTACs ergaben insgesamt n=4/0,07% auffällige Befunde, darunter 2 granulomatöse Entzündungen, 1 Burkitt-Lymphom und 1 chronische lymphatische Leukämie/kleinzelliges B-Lymphom. Von diesen 4 auffälligen Befunden ergab sich nach Ausschluss von Tuberkulose und Sarkoidose und der Entscheidung des Lymphomboards für "watch and wait" bei der kleinzelligen B-Zell-Lymphom nur n=1/0,02% behandlungswürdige Befunde.

Zusammenfassung: Die Studie zeigt, dass nur 4 auffällige histologische Befunde von 5709 TTACs auftraten, davon nur n=1/0,02%, nämlich das Burkitt-Lymphom, behandlungswürdig war. Wir können also zusammenfassen, dass routinemäßige histologische Untersuchungen nach TTAC bei Patienten ohne klar definierte Risikofaktoren nicht sinnvoll sind. Bei klinischem und anamnestischem Verdacht auf Malignität sollte jedoch eine histologische Untersuchung durchgeführt werden.

Nein