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Eitrige Hautatrophie über beiden Cochlea Implantatbetten

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Saal C

Themen

  • Bildgebende Verfahren
    • Ohr / Laterale Schädelbasis

Abstract

Wir berichten über den seltenen Fall einer Wundheilungsstörung nach Cochlea-Implantation bei einer 69-Jährigen. Die Patientin erhielt 2006 rechts und 2008 links ein Cochlea Implanat (Nucleus 24 RE CA Contour Advanced Electrode). Bis 2022 erschien sie regelmäßig zur Nachsorge und zeigte stabile Hörergebnisse. Aufgrund ihrer progredienten Demenz schaffte sie es danach nicht mehr zu den Kontrollen zu kommen.

Im August 2024 wurde die Patientin aus dem Pflegeheim bei uns mit eitrigen Hautdefekten über den beiden Implantatbetten vorgestellt. Die Untersuchung ergab, dass der Magnet des Implantats deutlich stärkere Kräfte auf das umliegende Gewebe ausübte als üblich, was zu einer Hautatrophie bis hin zum vollständigen Hautdefekt geführt hat. In Zusammenarbeit mit dem CI-Hersteller wurde festgestellt, dass ein starkes Magnetfeld, bedingt durch die individuelle Gewebestruktur und die hohe Anziehungskraft des Magneten, als Hauptursache für die Wundheilungsstörung in Betracht kam. Nach der Explantation des Implantats kam es zu einer deutlichen Verbesserung der Hautverhältnisse und einem erfolgreichen Heilungsverlauf unter intravenöser Antibiose. Eine CI-Reimplantation erfolgte aufgrund ihrer Demenzerkrankung nicht.

Dieser Fall unterstreicht die Bedeutung einer regelmäßigen Überprüfung der Magnetstärke bei CI-Patienten. Es wird eine interdisziplinäre Betreuung empfohlen, die eine enge Zusammenarbeit zwischen HNO-Ärzten, CI-Herstellern und Wundmanagement umfasst, um das Risiko von Komplikationen zu minimieren. Unsere Erfahrungen zeigen, dass eine frühzeitige Erkennung suboptimaler Magnetstärke - z.B durch Fotodokumentation mit dem Mobiltelefon oder mithilfe einer App zur Hautdickenmessung - und umgehende Anpassung entscheidend für eine dauerhaft erfolgreiche CI-Versorgung sind.

Nein