• Visual Abstract (self-study)

Seltene Differentialdiagnose bei akuten Nackenschmerzen mit Dysphagie

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Themen

  • Bildgebende Verfahren
    • Hals

Abstract

Einleitung
Zu den geläufigen Differentialdiagnosen bei akuten Nackenschmerzen mit begleitender Dysphagie und ohne vorausgegangenes Trauma zählt die cervikale Spondylodiszitis oder ein retropharyngeales Abszessgeschehen. Eine weitaus seltenere Erkrankung mit gleichen Symptomen stellt die Tendinitis calcarea des M. longus colli dar.
Diese unterscheidet sich vor allem therapeutisch von den erstgenannten akuten Krankheitsbildern.

Fallbeschreibung
Ein 57-jähriger männlicher Patient stellte sich mit seit 3 Tagen zunehmenden cervikalen Schmerzen, eingeschränkter Kopfbewegung in alle Richtungen und Dysphagie notfallmäßig vor. Die Anamnese ergab kein vorausgegangenes HWS-Trauma, kein Fieber, einen Z.n. lumbalem Diskusprolaps und Beschwerdeprogredienz trotz Analgetika-Einnahme. Klinisch zeigte sich die Rachenhinterwand vorgewölbt, sonografisch war weder ein Verhalt noch pathologische Lymphknoten darstellbar. Die radiologische Diagnostik mittels Kontrastmittel-CT und ergänzender MRT ergab bei langstreckigem Flüssigkeitsverhalt prävertebral und myotendinösen Kalzifikationen am ehesten den V.a. eine bilaterale Tendinitis calcarea des M. longus colli. Es wurde eine Therapie mit NSAR und bei leicht erhöhten Infektparametern zur Sicherheit ergänzend eine antibiotische Therapie eingeleitet. Eine Woche später zeigte die Kontroll-Bildgebung eine komplette Rückbildung und der Patient war beschwerdefrei.

Fazit
Bei akuten Nackenschmerzen mit Dysphagie sollten auch seltene Differentialdiagnosen erwogen werden. Die Bildgebung ist wegweisend, um die seltene Tendinitis calcarea des M. longus colli zu identifizieren. Bei dieser Erkrankung kann auf eine chirurgische Intervention verzichtet werden und sie spricht fürgewöhnlich sehr gut auf eine konservative Behandlung mit NSAR an.

Nein