• Visual Abstract

Herausforderungen in der genetischen Diagnostik von Hörstörungen

Termin

Datum:
Zeit:
Redezeit:
Diskussionszeit:
Ort / Stream:
Conclusio

Themen

  • Otologie / Neurootologie / Audiologie
    • Audiologie / Pädaudiologie

Abstract

Einleitung: Der Einsatz moderner Hochdurchsatzmethoden wie das Next Generation Sequencing (NGS) zur genetischen Untersuchung bei Schwerhörigkeit hat mittlerweile Eingang in die klinische Routine gefunden. Ein Nebeneffekt ist jedoch, dass dabei auch Varianten unklarer Signifikanz oder Zusatzbefunde mit Behandlungskonsequenz gefunden werden können, die nicht im direkten Zusammenhang mit dem Untersuchungsauftrag stehen.

Material und Methode: Exom-basierte Panelanalyse (NGS) bei einer 14-jährigen, beidseitig hochgradig schwerhörigen Patientin mit klinischem V.a. ANP

Ergebnisse: Bei der Patientin wurden in der NGS-Diagnostik zwar keine Otoferlinmutationen, jedoch eine Variante unklarer Signifikanz im DMXL2-Gen, in welchem Funktionsverlust-Varianten in vitro mit einer verminderten Otoferlinfreisetzung assoziiert sind, gefunden. Darüber hinaus wurden eine bekannt pathogene Variante im CHEK2-Gen, welche mit einem erhöhten Risiko für autosomal-dominant vererbten Brustkrebs verbunden ist, und eine wahrscheinlich pathogene Spleiß-Variante im DSC2-Gen, die im Zusammenhang mit der arrhythmogenen rechtsventrikulären Dysplasie 11 steht, nachgewiesen.

Diskussion: Bei einer genetischen Diagnostik ist auch mit unerwarteten und unklaren Ergebnissen zu rechnen, die eine komplizierte und belastende Beratungssituation für die beteiligten Ratsuchenden und die Empfehlung für eine weiterführende Diagnostik zur Folge haben können. Eine fundierte Beratung durch einen Humangenetiker oder einen Facharzt mit der Qualifikation zur fachgebundenen genetischen Beratung ist in einem solchen Fall anzuraten.

Nein