Einleitung: Selbstlimitierende Schwindelanfälle können einer akuten unilateralen peripheren Vestibulopathie (AUPV) in bis zu 25% der Fälle vorausgehen. Untersuchungen darüber, liegen nur vereinzelt in der Literatur vor und erfassen einmalige Anfälle innerhalb lediglich einer Woche vor der AUPV. Diese Anfälle stellen eine diagnostische Herausforderung dar. Ziel dieser Studie ist es, diesen Aspekt der Erkrankung besser zu charakterisieren.
Methoden: Die Anamnesen von 131 AUPV-Patienten, die zwischen Juni 2020 und Juli 2024 an einer prospektiven Studie teilnahmen, wurden retrospektiv bezüglich prodromaler Schwindelanfälle, deren Dauer, Frequenz und Zeitraum des Auftretens innerhalb eines Jahres vor der AUPV-Manifestation analysiert. Begleitende cochleäre oder zentral-neurologische Symptome wurden ausgeschlossen.
Ergebnisse: Prodromale Schwindelepisoden fanden sich in 24% der AUPV-Patienten. Davon berichteten 60% von einem einzelnen Anfall, während 20% zwei Anfälle und weitere 20% drei oder mehr Anfälle erlebten.
Die Anfallsdauer variierte zwischen wenigen Sekunden bis Minuten bei 43% der Patienten und einer bis mehreren Stunden bei weiteren 33%. Der Zeitraum des Auftretens lag bei 26% innerhalb eines Tages vor der AUPV, bei 32% 1-7 Tagen, bei weiteren 32% mehrere Wochen und bei 7% mehrere Monate davor.
Im Rahmen der Anfälle haben 77% keine medizinische Hilfe aufgesucht. Bei den 23%, die sich ärztlich vorstellten, blieb bis zur AUPV-Manifestation die Diagnose unklar oder es erfolgte eine Fehldiagnose.
Diskussion: Diese ist die erste Studie, die zeigt, dass prodromale Schwindelanfälle auch früher als eine Woche vor einer AUPV und mehrmalig auftreten können. Eine fehlende Berücksichtigung dieser Tatsache, könnte zu Fehldiagnosen und Fehlbehandlung der Betroffenen führen.
Nein