Laurenz Althaus (Düsseldorf), Tom Prinzen (Düsseldorf), Katharina Schaumann (Düsseldorf), Felix Knapp (Düsseldorf), Maika Werminghaus (Düsseldorf), Susann Thyson (Düsseldorf), Miriam Simon (Düsseldorf), Jörg Schipper (Düsseldorf), Thomas Klenzner (Düsseldorf)
Einleitung: Trotz moderner Erkenntnisse der Pathogenese des Cholesteatoms bleibt die chirurgische Sanierung mangels Alternative die Therapie der Wahl. Während Lokalrezidive regelhaft vorkommen, stellt ein Progress mit Mittellinien-überschreitender Ausdehnung eine Rarität dar, die die Grenzen der chirurgischen Therapie verdeutlicht.
Fallbericht: Der 60-jährige Patient stellte sich mit einer ausgeprägten Schädelbasisosteomyelitis und HWS-Instabilität nach verschiedenen extern durchgeführten Ohroperationen bei rezidiviertem Cholesteatom des rechten Ohres vor. Bei drohendem Querschnittssyndrom wurde eine okzipito-zervikale Fusion mit Probenentnahme des Clivus durchgeführt. Bei fehlendem Erregernachweis wurde eine antibiotische Therapie mit Meropenem, Linezolid und Doxycyclin und eine hyperbare Sauerstofftherapie eingeleitet. Die Verlaufsbildgebung zeigte ein ausgedehntes Cholesteatomrezidiv rechts mit Destruktionen des Clivus, sodass der Clivus subtotal reseziert und anschließend schrittweise Cholesteatomanteile des Zygomats, der Orbita, der Kieferhöhle, des Mastoids und der Fossa infratemporalis entfernt wurden. Im Verlauf kam es zu multiplen Abszessen und weiteren ossären Destruktionen, sodass in mehreren chirurgischen Debridements erneut Mittellinien-überschreitende Cholesteatomanteile und Abszessformationen entfernt wurden. Nach einer Befundkonstanz wurde der Patient mit einer dauerhaften antibiotischen Suppression und unter regelmäßigen Verlaufskontrollen ambulantisiert - bislang ohne Hinweis für Progredienz 6 Monate nach Entlassung.
Schlussfolgerung: Der beschriebene Fall zeigt die Limitationen der Cholesteatomchirurgie und verdeutlicht die Notwendigkeit der Entwicklung konservativer Therapiealternativen zur Prävention derartig progressiver Krankheitsverläufe.
Nein.
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