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Hochaltrige Patienten zeigen eine signifikant bessere, aber unterdurchschnittliche Hörleistung nach Cochlea-Implantation

Abstract

Einleitung: Wie in den meisten westlichen Industrienationen zeichnet sich auch in Deutschland ein demographischer Wandel hin zu einem höheren Anteil älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung ab. Es ist daher zu erwarten, dass zukünftig auch mehr hochaltrige Menschen (>85 Jahre) unzureichend mit Hörgeräten versorgt sind und eine Cochlea-Implantation (CI) benötigen. In der vorliegenden Arbeit sollen hochaltrige Patienten hinsichtlich ihrer Hörergebnisse und der Tragedauer nach CI-Versorgung untersucht werden. Material und Methoden: In diese retrospektive Studie wurden Patienten eingeschlossen, die zwischen 2012 und 2024 ein CI erhielten und zum Zeitpunkt der Implantation über 85 Jahre alt waren. Das präoperative Einsilberverstehen(unversorgtes max. Einsilberverstehen mEV, versorgtes Einsilberverstehen EV65HG) und das postoperative Einsilberverstehen EV65CI 12 Monate nach CI Versorgung wurden ausgewertet. Weiterhin wurde die jeweilige Tragedauer des Prozessors (Stunden pro Tag) untersucht.Ergebnisse: In die Studie konnten 36 Patienten eingeschlossen werden. Das präoperative mEV betrug im Mittel 17±19% und das durchschnittliche EV65HG 10±16%. Das postoperative Sprachverstehen nach 12 Monaten betrug 49±26% (Spanne 0-80%). Die durchschnittliche Tragedauer des Prozessors betrug durchschnittlich 10h/Tag. Diskussion: Trotz des hohen Alters der Patienten konnte mit dem CI eine signifikante Hörverbesserung erzielt werden. Im Vergleich zur Gesamtpopulation ist diese aber signifikant schlechter. Beginnende Demenz und eine Abnahme der kognitiven Fähigkeiten können hierfür eine Erklärung sein. Die Akzeptanz des CIs ist vergleichbar mit dem der Gesamtpopulation.

Nein.