Einleitung: Um Restgehör bei der Cochleaimplantation zu erhalten, ist es unter anderem notwendig, die Elektrode sanft und langsam zu inserieren. Das automatisierte Insertionswerkzeug OTODRIVE (MED-EL GmbH, Österreich) ermöglicht eine langsame, gleichmäßige Bewegung des Forceps mit einer vorbestimmten Geschwindigkeit und soll auf diese Weise die schonende Elektrodeninsertion erleichtern.
Ziel der vorliegenden Studie ist es, erste Erfahrungen mit dem automatisierten Insertionswerkzeug hinsichtlich der chirurgischen Handhabe zu sammeln und einen etwaigen Einfluss auf den Restgehörerhalt zu untersuchen.
Material/Methode: Patienten, die zwischen September 2024 und März 2025 routinemäßig mit einem Cochleaimplantat versorgt und mit dem automatisierten Insertionswerkzeug inseriert wurden, werden in die Evaluation eingeschlossen. Dabei wird im Falle eines vorhandenen prä-operativen Restgehörs untersucht, zu welchem Grad dieses im Zuge der OP erhalten werden kann. Weiters werden Parameter, wie Komplikationsrate, Dauer der Insertion und finale Insertionstiefe dokumentiert.
Ergebnisse: Die ersten Ergebnisse zeigen eine komplikationslose Elektroden-Insertion und einen mittleren, postoperativen Knochenleitungs-Hörverlust von ca. 11 dB HL. Die Zeit für die Elektrodeninsertion beträgt im Mittel etwa 4 Minuten, wobei eine minimale Insertionsgeschwindigkeit von 0,1 mm/s erzielt werden kann.
Diskussion: Die ersten klinischen Erfahrungen mit dem automatisierten Insertionswerkzeug OTODRIVE zeigen eine gute Bedienbarkeit bei der Operation, wenngleich für die Handhabe eine gewisse Lernkurve zu überwinden ist. Die automatisierte Insertion hat das Potenzial, einen guten Restgehörerhalt zu ermöglichen.
NEIN