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Fallbericht – nicht-neoplastische Pigmentierung der Zunge

Abstract

Fallbericht: Nicht-neoplastische Pigmentierung der Zunge

Einleitung:
Nicht-neoplastische Pigmentierungen der Mundschleimhaut entstehen häufig durch iatrogene Ursachen, wie Amalgamtätowierungen. Diese Pigmentierungen sind oft Zufallsbefunde, können jedoch malignitätsverdächtige Veränderungen imitieren. Der vorliegende Bericht beschreibt eine seltene, durch Amalgam bedingte Pigmentierung der Zunge in Form eines landkartenartigen Musters bei einer 74-jährigen Patientin.

Fallvorstellung:
Die Patientin stellte sich mit asymptomatischen Pigmentierungen der Zunge vor. Klinisch zeigten sich unregelmäßige, scharf begrenzte, landkartenartige Verfärbungen. Begleitsymptome wie Schmerzen oder Ulzerationen waren nicht vorhanden. Die Anamnese ergab langjährige Amalgamfüllungen. Histopathologisch wurden Amalgampartikel im subepithelialen Bindegewebe nachgewiesen, ohne entzündliche oder neoplastische Veränderungen.

Diskussion:
Amalgamtätowierungen sind eine bekannte, jedoch selten erkannte Ursache von Pigmentierungen der Mundschleimhaut. Eine landkartenartige Präsentation ist äußerst ungewöhnlich. Die Ablagerung von Amalgampartikeln im Gewebe wird auf Mikrotraumata bei zahnärztlichen Behandlungen zurückgeführt. Dieser Fall zeigt die Wichtigkeit einer genauen Anamnese und histologischen Diagnostik zur Abgrenzung von Differentialdiagnosen wie melanozytären Läsionen oder systemischen Erkrankungen.

Schlussfolgerung:
Dieser Fall verdeutlicht, wie iatrogene Faktoren ungewöhnliche Pigmentierungen verursachen können. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen HNO-Ärzten und Zahnärzten ist essenziell, um Fehldiagnosen zu vermeiden.

nein