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  • Visual Abstract (self-study)

Iatrogene Hypopharynxperforation durch initial einliegenden Larynxtubus

Abstract

Einleitung:

Larynxtuben sind supraglottische Atemwegshilfen, welche häufig in der Notfallmedizin eingesetzt werden. Im Gegensatz zur Trachealintubation muss eine Herzdruckmassage kürzer unterbrochen werden, die Einlage kann ohne Sicht erfolgen und es zeigt sich eine deutlich geringere Rate von Fehlintubationen. Vorliegender Fall beschreibt eine seltene, potentiell lebensbedrohliche Komplikation nach Einlage eines Larynxtubus.

Material und Methoden:

Ein 90-jähriger Patient wurde vermutlich nach Sturz in alkoholisiertem Zustand, von seiner Ehefrau in der Dusche aufgefunden. Bei Asystolie erfolgte die Reanimation und Einlage eines Larynxtubus vor Ort. Im Rahmen der Schockraumdiagnostik zeigte sich ein fehlliegender Tubus mit Perforation im Bereich des linken Recessus piriformis und ein Weichteilemphysem cervikal bis in das Mediastinum reichend. Die Fehllage ließ sich bis dahin weder klinisch noch in den Beatmungsgasen objektivieren. Nach Umintubation erfolgte unmittelbar die chirurgische Versorgung der Perforation.

Ergebnis:

Zu Beginn der Operation erfolgte eine direkte starre Pharyngoskopie. Hier zeigte sich an der lateralen Pharynxwand eine 2-4 cm lange, blutende Schleimhautläsion, mit Perforation in die Halsweichteile. Der unkomplizierte Perforationsverschluss erfolgte mehrschichtig über einen transcervikalen Zugang. Bei schlechter Gesamtprognose wurde im Verlauf eine Therapiebegrenzung besprochen und der Patient verstarb im Laufe des Folgetages.

Diskussion:

Trotz fehlender klinischer Hinweise kann eine Fehlpositionierung des Larynxtubus vorliegen, welche zu einer raschen, unklaren Verschlechterung des klinischen Zustandes führen kann. Auch die seltene Komplikation einer Hypopharynxperforation durch den Larynxtubus stellt eine potentiell lebensbedrohliche Situation dar, die bei erfolgreicher Reanimation schwere Folgen haben kann, wenn die Perforation nicht erkannt wird.

keine