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Schmecken und trigeminale Wahrnehmung – Beziehung zwischen Schmeckfunktion, lingualer Mechanosensorik und Schärfewahrnehmung

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Abstract

Einleitung

In der Mundhöhle dienen die orale Mechansosensorik und die Chemosensorik dazu, Texturen zu erkennen und ggf. toxische, irritative Stoffe wahrzunehmen. Allerdings gibt es keine einheitlichen Methoden, um orale Sinneswahrnehmungen zu bewerten. Auch deshalb ist es unklar, wie Schmecken und trigeminale Empfindungen interagieren, obwohl es Hinweise darauf gibt, dass Menschen mit Schmeckstörungen trigeminale Empfindungen verändert wahrnehmen.

Material und Methoden

Um die Somatosensibilität bei quantitativen und qualitativen Geschmacksproblemen zu untersuchen, wurden 28 Patienten (21 Frauen, Durchschnittsalter 59 Jahre) mit Schmeckstörungen und 32 gesunde Teilnehmer (20 Frauen, Durchschnittsalter 42 Jahre) getestet. Sie sollten im anterioren Anteil der Zunge Formen und Buchstaben in Größen von 2 bis 18 mm erkennen. Zudem wurde eine Elektrogustometrie durchgeführt und die Teilnehmer bewerteten, wie intensiv sie verschiedene Mengen Chili wahrnahmen. Auch die gustatorische und die olfaktorische Sensitivität wurden untersucht.

Ergebnisse

Die Ergebnisse zeigten, dass die Patienten mit Schmeckstörungen deutlich höhere Schwellenwerte für die linguale Mechanosensorik hatten und die Intensität des Chilis niedriger bewerteten als die Kontrollgruppe, insbesondere bei höheren Chili-Konzentrationen (p < 0,001). Zudem korrelierten die mechanosensorischen Ergebnisse mit der gustatorischen und der olfaktorischen Sensitivität.

Schlussfolgerung

Zusammengefasst deuten die Ergebnisse darauf hin, dass Schmeckstörungen mit einer verringerten mechanischen und chemischen Empfindlichkeit im Mund auftreten. Die in dieser Studie verwendeten Methoden könnten in der Praxis nützlich sein, um Schmeckstörungen besser zu diagnostizieren und zu verfolgen.

Nein