Carla Marie Press (Göttingen), Martin Leu (Göttingen), Felix Bremmer (Göttingen), Caroline Masanz (Göttingen), Dirk Beutner (Göttingen), Ralph Rödel (Göttingen)
Das zervikale CUP-Syndrom macht etwa 3-10% aller Kopf-Hals Malignome aus. Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Inzidenz der HPV-positiven Oropharynxkarzinome, mit gegenüber HPV-negativen Fällen günstigerer Prognose, wurde der Einfluss der HPV-Assoziation auf den Krankheitsverlauf bei Patienten mit zervikalem CUP-Syndrom (HNSCCUP) untersucht.
Im Rahmen einer retrospektiven Analyse von n=83 Patienten mit HNSCCUP, die zwischen 1988 und 2023 an der Göttingen HNO-Klinik behandelt wurden, haben wir Gesamtüberleben (OS), sowie progressionsfreies Überleben (PFS) unter Berücksichtigung der HPV-Assoziation untersucht. Hierbei zeigte sich ein statistisch signifikant besserer Verlauf für HPV-assoziierte Tumore (OS 84,6 vs. 47,4%, p< 0,02; PFS 74,2 vs. 36,8%, p<0,05; 5JÜ).
Eine der Primärtherapie vorausgehende offene Halslyphknotenbiopsie wirkte sich nicht prognoseverschlechternd aus. Neben dem HPV-Status erwies sich das Vorhandensein einer Kapselruptur als weiterer prognostisch ungünstiger Faktor. Diese trat bei HPV-Assoziation seltener auf.
Bei acht Patienten demaskierte sich ein Primärtumor im Follow-up. Bei fünf dieser Patienten lag eine HPV-Assoziation vor. Die demaskierten Primarien waren bei HPV-positiven Patienten ausschließlich im Oropharynx lokalisiert, was die These stützt, dass es sich beim HPV-assoziierten HNSCCUP um eine Sonderform des Oropharynxkarzinoms handelt. Dies kann bei der Dimensionierung der Strahlenfelder bei primärer oder adjuvanter Therapie berücksichtigt werden.
Zusammenfassend zeigt sich auch beim HNSCCUP ein prognostischer Vorteil für die HPV-Assoziation. Das mit der 8. Edition der TNM Classification of Malignant Tumors analog zum p16-positiven Oropharynxkarzinom erfolgte Downstaging erscheint anhand unserer Daten auch beim HNSCCUP gerechtfertigt.
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