Einleitung
Hörgeschädigte beschreiben unterschiedliche Probleme in der Alltagskommunikation. Bisher ist es unklar, wie sich die Wahrnehmung von emotionalen Anteilen der Sprecherstimme nach einer CI-Versorgung verändert und wie sich diese auf die Schwere des subjektiv empfundenen Handicaps auswirken.
Material und Methode
Während der CI-Erstanpassungswoche sowie drei und 12 Monate später sind 127 Patienten mit Hilfe der Fragebögen "Speech, Spatial and Qualities of Hearing Scale® (SSQ12)" und "Emotional Communication in Hearing Questionnaire (EMO-CHeQ)" befragt worden. Anschließend sind die Daten statistisch ausgewertet worden.
Ergebnisse
Der Mittelwert des SSQ12 über alle Items verbessern sich von 3,8 (±2,09) während der Erstanpassungsphase auf 4,67 (±1,95). Der Mittelwert im EMO-CHeQ liegt zum Zeitpunkt der Erstanpassung bei 2,5 (±0,74) und zeigt kaum eine Veränderung nach drei Monaten Tragedauer (2,27±0,83). Die Ergebnisse des EMO-CHeQ korrelieren signifikant zum Zeitpunkt der Erstanpassung mit den Angaben des SSQ (EMO (r=0,26, p=0,003) und auch drei Monate postoperative (r=0,24, p=0,02). Die Ergebnisse nach 12 Monaten werden bis zum Kongress ausgewertet sein.
Schlussfolgerungen
Das Hörhandicap wird bereits nach drei Monaten CI-Tragedauer geringer eingeschätzt als noch zum Zeitpunkt der Erstanpassung. Jedoch geben die CI-Träger zu diesem Zeitpunkt keine Verbesserungen an, emotionale stimmliche Parameter aus der Sprecherstimme herauszuhören. Weitere Befragungen nach einer Tragedauer von 12 Monaten werden Aufschluss darüber geben, ob ein längerer Übungszeitraum dafür erforderlich ist.
nein