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Intensivmedizinischer Aufenthalt nach HNO-Eingriff im Kindesalter

Abstract

Einleitung: Nach HNO-Eingriffen bei Kindern kann aufgrund von Komplikationen ein postoperativer Intensivstation(ITS)-Aufenthalt notwendig werden. Da dies zu erhöhtem Stress bei Patienten, Angehörigen, Pflege- sowie ärztlichem Personal führt, ist ein vorausschauendes Management mit präoperativer Planung des ITS-Aufenthaltes sinnvoll. Deshalb wurde bei Kindern mit Risikokonstellationen in der HNO-Klinik des Universitätsklinikums Jena präoperativ ein ITS-Bett reserviert.

Material/Methoden: In der HNO-Klinik des Universitätsklinikums Jena wurde im Zeitraum von 01.01.2023 bis 31.12.2023 das präoperative Management zur Planung eines postoperativen ITS-Aufenthaltes nach HNO-Eingriff untersucht.

Ergebnisse: Von Januar bis Juni 2023 war kein ITS-Aufenthalt präoperativ geplant oder unplanmäßig notwendig bei 49 ambulanten und 124 stationären HNO-Eingriffen bei Kindern. Von Juli bis Dezember 2023 waren bei 46 ambulanten und 124 stationären HNO-Eingriffen 6 ITS-Betten (3,5% aller Fälle) präoperativ vorbereitet worden, wobei diese in der Hälfte der angemeldeten Fälle (3; 1,8% aller Fälle) tatsächlich notwendig waren. Die Diagnosen, die als risikobehaftet angesehen worden, waren vor allem pulmonale Erkrankungen, Muskelatrophie- bzw. -dystrophie mit Heimbeatmung sowie Trisomie 21. In nur einem Fall wurde die Operation selbst als Risikofaktor gesehen (kehlkopferweiternder Eingriff).

Schlussfolgerung: Ein postoperativer Aufenthalt nach HNO-Operationen, der nicht auf die Operation selbst, sondern auf die Komorbidität als Ursache zurückgeht, ist bei Kindern sehr selten. Eine präoperative interdisziplinäre Absprache mit der Kinder-ITS scheint dennoch sinnvoll.

Nein