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Wissenschaftliche Sitzung

Session 49
K.I.N.D. – Kinderschutz in der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde

Termin

Datum:
Zeit:
Ort / Stream:
Raum F

Vorsitz

Themen

  • Pädiatrische HNO-Heilkunde
  • Sonstige Themen

Beschreibung

Die Folgen zu spät erkannter Erkrankungen wie Mastoiditis, Gehörlosigkeit oder Cholesteatom können für die betroffenen deletär sein und hohes individuelles Leid, familiäre Belastungen und hohe Krankheitskosten verursachen. Dasselbe gilt für Vernachlässigung sowie körperliche und sexualisierte Gewalt von Kindern, die häufiger sind, als die drei eingangs genannten Erkrankungen zusammen. Warum also leisten wir uns als Ärzteschaft bei Misshandlung und Vernachlässigung ein so großes Dunkelfeld, so viele verpasste Präventionschancen? Konsequenterweise sind auf verschiedenen Ebenen Handlungsverpflichtungen zur Prävention von Kindesmisshandlung definiert worden, die auch die HNO betreffen (G-BA-Beschluss zum Qualitätsmanagement, Kinderschutzgesetz), darüber hinaus existiert mit einer S3+-Leitlinie ein verbindlicher Handlungsleitfaden für Ärztinnen und Ärzte. 
 
Die Versorgung von Kindern mit Sprach- und Hörstörungen gehört zum Alltag vieler Kolleg:innen, diese Kinder haben aufgrund ihres erhöhten Betreuungsbedarfes und der Komorbidität zu anderen Entwicklungsstörungen ein besonders hohes Risiko, von einer elterlichen Überforderung betroffen zu sein – eine Domäne der Primärprävention. Das Ziel vieler körperlichen Misshandlungen bei Kindern ist der Kopf, es resultieren Verletzungen im HNO-Bereich, die entsprechend fachärztlich vorgestellt werden. Hier ist sekundärpräventiv die hohe Rezidivrate und – bei Kopfverletzungen – auch eine relevante Mortalität bei Rezidiven zu berücksichtigen.
 
Die Sitzung beginnt mit einer Darstellung typischer häufig als schwierig und problematisch empfundener Konstellationen und Krankheitsbilder in der HNO-Versorgung von Kindern. Es werden dann über konkrete Fallbeispiele Handlungsoptionen und rechtliche Rahmenbedingungen aufgezeigt, die unmittelbar in die eigene Berufspraxis übernommen werden können. Schließlich wird aufgezeigt, welche Verbindungen zur Versorgung von Erwachsenen nach Körperverletzungen bestehen und welche Handlungsmöglichkeiten bestehen, die ganzheitliche Versorgung von Gewaltopfern in Kliniken und Praxen verbessert werden kann.

Programm