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Traumatische Unterbrechung der Ossikelkette mit ungewöhnlichem Pathomechanismus – eine Fallserie

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Raum D&E

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Traumatische Unterbrechung der Ossikelkette mit ungewöhnlichem Pathomechanismus – eine Fallserie

Themen

  • Otologie / Neurootologie / Audiologie
    • Mittelohr

Mitwirkende

Alexandra Gey (Halle a. d. S.), Jan Wittlinger (Halle a. d. S.), Sabrina Kösling (Halle a. d. S.), Stefan Plontke (Halle a. d. S.)

Abstract

Background: Traumatic middle ear injuries also include interruptions of the ossicular. An injury pattern involving the malleus is a rarity and is reported in the literature to occur in 2% of cases. An isolated malleus handle fracture is probably a frequently unrecognized injury due to the intact tympanic membrane. Audiological findings typically include conductive hearing loss and excessive compliance in the tympanogram. Inspection with the Siegle pneumatic ear speculum reveals increased movement of the malleus handle distal to the fracture. Methods: In a retrospective systematic database analysis, patients with a malleus fracture who underwent surgery at a university otologic-audiologic center between January 2015 and October 2023 were identified. Based on the ICD-10 system (code H74.2: Disruption of continuity or dislocation of the ossicular chain), the search for corresponding patient cases was carried out. After identification of the cases, the corresponding medical records were analyzed.

Results: Intraoperative tympanoscopy of the identified six patients revealed a fracture of the malleus handle in five patients and a fracture in the area of the malleus neck in one patient. Four of the patients stated that the symptoms occurred after bathing or showering when trying to clear the ear canal of water with their finger. The other two patients reported an association with a severe sneezing attack. In all cases, tympanoplasty was able to improve the symptoms.

Conclusions: The unintentional generation of sudden negative or positive pressure in the ear canal can lead to malleus fracture even in patients without a known predisposition (e.g., osteogenesis imperfecta). Due to the typical but unusual pathomechanism, there is a risk that this will be overlooked in the diagnosis.

Hintergrund: Zu den traumatischen Mittelohrverletzungen zählen auch Unterbrechungen der Ossikelkette. Ein Verletzungsmuster mit Beteiligung des Hammers wird in der Literatur mit 2% der Fälle angegeben. Eine vermutlich häufig unerkannte Verletzung aufgrund des intakten Trommelfellbefundes stellt die isolierte Hammergrifffraktur dar. Audiologisch zeigt sich typischerweise eine Schallleitungsschwerhörigkeit und eine überhöhte Compliance im Tympanogramm. Bei Inspektion mit der pneumatischen Ohrlupe kann eine verstärkte Bewegung des Hammergriffs distal der Fraktur ausgemacht werden.

Methoden: In einer retrospektiven systematischen Datenbankanalyse wurden Patienten mit einer Fraktur des Hammers identifiziert, welche von Januar 2015 bis Oktober 2023 in einem universitären otologisch-audiologischem Zentrum operativ versorgt wurden. Basierend auf der ICD-10-Codierung (H74.2: Kontinuitätsunterbrechung oder Dislokation der Gehörknöchelchenkette) erfolgte die Suche nach entsprechenden Patientenfällen.Ergebnisse: Bei der Tympanoskopie der identifizierten sechs Patienten zeigte sich intraoperativ bei fünf Patienten eine Fraktur des Hammergriffs und bei einem Patienten eine Fraktur im Bereich des Hammerhalses. Vier der Patienten gaben an, die Beschwerdesymptomatik sei nach dem Baden oder Duschen, beim Versuch, den Gehörgang mit dem Finger vom Wasser zu befreien, aufgetreten. Bei den anderen beiden Patienten war ein zeitlicher Zusammenhang mit einer starken Niesattacke zu eruieren. In allen Fällen konnte durch eine Tympanoplastik eine Verbesserung der Beschwerden erzielt werden.Schlussfolgerungen: Die ungewollte Erzeugung eines plötzlichen Unter- oder Überdruckes im Gehörgang kann auch bei Patienten ohne bekannte Prädisposition (wie z.B.Osteogenesis imperfecta) zur Hammerfraktur führen.

Die Autorinnen/Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

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