Zurück
  • Freier Vortrag

Evaluation eines teamorientierten Trachealkanülenmanagements durch Langzeitmessungen des Schluckvorgangs

Termin

Datum:
Zeit:
Redezeit:
Diskussionszeit:
Ort / Stream:
Raum F

Session

Klinische HNO-Heilkunde

Themen

  • Aerodigestivtrakt / Laryngologie / Phoniatrie
    • Larynx

Mitwirkende

Robin Borck (Berlin), Julia Adam (Berlin), Philipp Mittmann (Berlin), Arneborg Ernst (Berlin), Rainer Seidl (Berlin)

Abstract

Introduction Decisions in tracheal cannula management (TCM) in the treatment of swallowing disorders, based solely on the clinical exclusion of aspiration as part of a fiberoptic endoscopic evaluation of swallowing (FEES) in patients with complex clinical disease patterns, are often insufficient. Changes in swallowing function, e.g. due to vigilance, are not (sufficiently) considered. A multidisciplinary team-oriented tracheal cannula management was introduced at Unfallkrankenhaus Berlin, which aims to avoid misjudgements by including all occupational groups.

Methods In a prospective study, team decisions regarding the swallowing ability were compared with the results of an unobserved 120-minute long-term measurement of the swallowing process (swallowing frequency, extent and completeness of laryngeal elevation) prior to the endoscopic examination. The team's decision was reviewed after 7 days.

Results 75 patients with mixed clinical pictures (neurology, ENT, healthy subjects) were examined. The results of the long-term measurement correlated with the swallowing function determined by the team and with the resulting tracheal cannula status, respectively. In none of the cases the decision concerning the tracheal cannula status had to be corrected within 7 days.

Conclusion Due to the changes in the swallowing function caused by the examination situation, decisions regarding tracheal cannula management in complex clinical pictures with vigilance disorders cannot be made in the context of an endoscopic examination alone. Involving other professional groups in the decision-making process improves the quality of the decision. A review using a 120-minute long-term measurement of the swallowing process demonstrated that patient abilities can be adequately assessed this way.

Einleitung Häufig sind Entscheidungen im Trachealkanülenmanagement (TKM) in der Behandlung von Schluckstörungen allein durch den klinischen Ausschluss einer Aspiration im Rahmen einer fiberoptischen endoskopischen Evaluation des Schluckens (FEES) bei Patient:innen mit komplexen Krankheitsbildern unzureichend. Änderungen der Schluckfunktion, z. B. durch die Vigilanz, werden dabei nicht (hinreichend) berücksichtigt. Am Unfallkrankenhaus Berlin wurde ein multidisziplinäres teamorientiertes TKM eingeführt, das durch den Einschluss aller Behandlungsgruppen Fehleinschätzungen vermeiden soll.

Methoden In einer prospektiven Studie wurden die Entscheidungen im Team bezüglich der Schluckfähigkeit mit den Ergebnissen einer unbeobachteten 120-minütigen Langzeitmessung des Schluckvorgangs (Schluckfrequenz, Ausdehnung und Vollständigkeit der Kehlkopfhebung) vor der endoskopischen Untersuchung verglichen. Die Entscheidung im Team wurde nach 7 Tagen geprüft.

Ergebnisse Untersucht wurden 75 Patient:innen mit gemischten Krankheitsbildern (Neurologie, HNO, Gesunde). Die Ergebnisse der Langzeitmessung korrelierten jeweils mit dem im Team bestimmten Schluckvermögen und dem daraus resultiertem Trachealkanülenstatus. Die Entscheidung über den Trachealkanülenstatus musste in keinem der Fälle korrigiert werden.

Schlussfolgerung Das TKM bei komplexen Krankheitsbildern mit Vigilanzstörungen ist aufgrund der Änderungen durch die Untersuchungssituation nicht allein im Rahmen einer endoskopischen Untersuchung zu fällen. Die Einbeziehung weiterer Berufsgruppen in die Entscheidungsfindung verbessert die Entscheidungsqualität. Eine Überprüfung durch eine 120-minütige Langzeitmessung des Schluckvorgangs konnte aufzeigen, dass Patientenfähigkeiten auf diesem Weg hinreichend beurteilt werden können.

Die Autorinnen/Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

  • © Conventus Congressmanagement & Marketing GmbH