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  • Freier Vortrag

Die Entwicklung einer Digitalen Gesundheitsanwendung zur zentralen Kompensation von peripherem Schwindel

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Raum A&B

Session

Digitale Tools zur Überwindung von Grenzen – Eine Zukunftsperspektive

Themen

  • Digitalisierung / Künstliche Intelligenz / eHealth / Telemedizin / Applikationen
    • Sonstiges

Mitwirkende

Hans-Peter Zenner (Tübingen), Benedikt P. Zenner (Stuttgart)

Abstract

Introduction
The effectiveness of vestibular exercises in the treatment of peripheral vertigo is evidence-based. However, their regular long-term implementation often fails due to insufficient adherence and compliance.

Material and Methods
To solve this problem, a digital health application has been developed.

Results
The app has been shown in a clinical trial to lead to high adherence and compliance to vestibular exercises. The effectiveness of the app can be attributed in part to the induction of horizontal and vertical head movements while maintaining visual fixation on a target. They can induce a retinal slip, which is thought to increase the amplification of the brain response. For patients with a tendency to fall and associated muscle atrophy, additional muscle building is carried out, particularly of the legs. By treating not only the balance but also the dizziness-induced muscle atrophy in this way, a tendency to fall is additionally reduced. It is not uncommon for dizziness to be associated with stress, sleep or anxiety disorders, which naturally need to be co-treated. Therefore, the app also contains interventions of cognitive behavioral therapy to co-treat stress, sleep or anxiety disorders.

Conclusion
The app uses brain plasticity to improve the processing of dysfunctional signals from the vestibular apparatus. The improved signal processing is the result of a specific cerebral learning process in which the brain learns to correctly interpret signals altered by the disease.

Die Wirksamkeit von Vestibularisübungen bei der Behandlung des peripheren Schwindels ist evidenzbasiert. Ihre regelmäßige Langzeitdurchführung scheitert jedoch nicht selten an insuffizienter Adhärenz und Compliance. Zur Problemlösung wurde deshalb eine Digitale Gesundheitsanwendung entwickelt, die -im Rahmen einer klinischen Studie nachweisbar- zu einer hohen Adhärenz und Compliance bei der Durchführung der Vestibularisübungen führt. Sie nutzt die Plastizität des Gehirns, um die Verarbeitung von dysfunktionalen Signalen des Vestibularapparats zu verbessern. Die verbesserte Signalverarbeitung ist das Ergebnis eines spezifischen zerebralen Lernprozesses, bei dem das Gehirn lernt, die durch die Krankheit veränderten Signale richtig zu interpretieren. Die Wirksamkeit der App kann unter anderem auf die Induktion horizontaler und vertikaler Kopfbewegungen unter Beibehaltung der visuellen Fixierung auf ein Ziel zurückgeführt werden. Sie können einen retinalen slip hervorrufen, der die Verstärkung der Gehirnreaktion erhöhen soll. Für Patienten mit Sturzneigung und assoziierter Muskelatrophie erfolgt zusätzlich ein Muskelaufbau insbesondere der Beine. Indem auf diese Weise nicht nur das Gleichgewicht, sondern auch die schwindelinduzierte Muskelatrophie mitbehandelt wird, wird eine Sturzneigung zusätzlich reduziert. Nicht selten ist Schwindel mit Stress, Schlaf- oder Angststörungen verbunden, die naturgemäß mitbehandelt werden müssen. Deshalb enthält die App auch Interventionen kognitiver Verhaltenstherapie, um Stress, Schlaf- oder Angststörungen mitzubehandeln.

Beide Autoren sind an einem Start-up (Ausgründung aus der Universität) zur Realisierung der App beteiligt.

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