Julia Döge (Mainz), Berit Hackenberg (Mainz), Karoline O'Brien (Mainz), Manfred E. Beutel (Mainz), Julian Chalabi (Mainz), Philipp Wild (Mainz), Christoph Matthias (Mainz), Katharina Bahr-Hamm (Mainz)
Introduction: Hearing loss is one of the most common impairments of quality of life. Furthermore, hearing loss has been associated with loneliness and depression and may have important implications for the psychosocial and cognitive health. This study´s objective was to give current information about the prevalence of hearing loss, loneliness and depressive symptoms in a large population-based cohort. Furthermore, hearing loss was correlated with loneliness and depression.
Material and Methods: The Gutenberg Health Study (GHS) is a large cohort study and was initiated at the University Medical Center Mainz, Germany, in 2007. Since 2017, pure-tone audiograms were performed, and hearing loss was then graduated in percentages according to WHO. In addition, participants completed standardized self-reported instruments to measure loneliness (Loneliness Scale ≥ 2) and depressive symptoms (PHQ-9 ≥ 10).
Results: The main cohort consisted of 5,372 participants with 48.7% being women and 51.3% men. The average age was 61.2 years (SD: 13.3). The prevalence of hearing loss was 41.2%. Loneliness was reported by 9.7% of the participants and the prevalence of depressive symptoms was present in 6.0%. The odds ratio (OR) for loneliness was significantly higher for participants with severe to complete hearing loss (OR 4.201, p=0.0051). Participants with mild to severe hearing loss had a significantly higher risk of depressive symptoms compared to participants without hearing loss (OR 1.284; p=0.039).
Conclusion: The main finding of this study is that hearing loss promotes both loneliness and depression. Longitudinal studies are needed to better understand the causality and moreover, the direct influence of early hearing aid fitting on the development of loneliness and depression.
Einleitung: Hören gilt als grundlegende Fähigkeit zur Teilnahme am täglichen Leben und Hörverlust beeinträchtigt die Lebensqualität erheblich. Zudem wurde Hörverlust mit Einsamkeit und Depression in Verbindung gebracht und kann Auswirkungen auf die psychosoziale und kognitive Gesundheit haben. Ziel der Studie war es die Prävalenz von Hörstörungen, Einsamkeit und depressiven Symptomen in einer großen deutschen Kohorte zu untersuchen und über den Zusammenhang zu berichten.
Methoden: Die Gutenberg-Gesundheitsstudie (GHS) ist eine prospektive Bevölkerungsstudie, die 2007 an der Universitätsmedizin Mainz gestartet ist. Seit 2017 wird eine Reintonaudiometrie zur Hörverlustbestimmung durchgeführt. Zudem wurden die Prävalenzraten zu Einsamkeit (Loneliness Scale ≥ 2) und depressiven Symptomen (PHQ-9 ≥ 10) erhoben.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 5.372 Teilnehmende (48,7% Frauen und 51,3% Männer) mit einem durchschnittlichen Alter von 61,2 Jahren (SD: 13,3) eingeschlossen. Hiervon hatten 41,2 % eine Hörstörung (nach WHO-Klassifikation). Einsamkeit wurde von 9,7 %berichtet, und die Prävalenz von depressiven Symptomen betrug 6,0 %. Die Wahrscheinlichkeit für Einsamkeit war signifikant höher bei Teilnehmenden mit mindestens hochgradiger Schwerhörigkeit (OR 4.201, p=0.0051). Teilnehmenden mit gering- bis mittelgradiger Schwerhörigkeit hatten ein signifikant höheres Risiko für depressive Symptome im Vergleich zu Teilnehmenden ohne Hörverlust (OR 1.284; p=0.039).
Schlussfolgerung: Die Studie zeigt, dass Hörstörungen sowohl Einsamkeit als auch depressive Symptome fördern können. Weitere Longitudinalstudien sind erforderlich, um die Ursächlichkeit besser zu verstehen, insbesondere den direkten Einfluss einer frühzeitigen Hörgeräteanpassung auf die Entwicklung von Einsamkeit und Depression.
Die Autorinnen/Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht
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