Introduction
Actinomycosis is a saprophytic infection usually caused by Actinomyces israelii which is found in the normal human oropharyngeal flora. Infections are typically polymicrobial, containing various additional bacterial species. The most common form is cervicofacial actinomycosis after minor trauma such as dental extraction or tonsillitis. Infected tissue contains characteristic granules, tiny clums of few millimetres in diameter. Involvement of the middle ear and mastoid is rare and might be caused by spread through the eustachian tube.
Case report
We report about a 19 year old female patient who presented a recurrent right sided otorrhoe and hearing loss. She had a history of several operations, which was mastoidectomy and ventilation tube insertion at last two year ago. CT scan showed opacification of the right middle ear and mastoid. The patient underwent a right tympanotomy and mastoidectomy. Histological examination revealed actinomycosis. A prolonged treatment with aminopenicillin was started after surgery.
Discussion
Actinomyces are part of the normal human flora. This report suggests that actinomycosis of the middle ear, although it is rare, should be considered as one of the differential diagnosis for chronic otitis media with no improvement on surgical treatment. Combined surgical and medical treatment is the recommended management. Long-term antibiotics should be performend with aminopenicillin although there is susceptibility to a number of antimicrobial therapies. The optimal duration of medical therapy is unclear and should be followed by a prolonged observation.
Einleitung
Die Aktinomykose ist eine saprophytäre Infektion, die beim Menschen überwiegend durch Actinomyces israelii, einem Bestandteil der Standortflora des Oropharynx ausgelöst wird. In der Regel handelt es sich um eine Mischinfektion mit anderen Bakterien. Im Kopf-Hals-Bereich kommt es nach Traumata (Zahnextraktion, Tonsillitis) meist zu Weichteilinfektionen (zervikofaziale Aktinomykose). Charakteristisch ist das Auftreten von Drusen, weniger millimeter großer Körnchen im infizierten Gewebe. Das Vorkommen im Bereich des Mittelohres und Mastoids ist selten. Der Ausbreitungsweg wird über die Tuba auditiva angenommen.
Falldarstellung
Wir berichten über eine 19-jährige Patientin, die sich mit rezidivierender Otorrhoe und Hörminderung links vorstellte. Es wurden bereits mehrfache mittelohrchirgurgische Eingriffe, zuletzt eine Mastoidektomie und Paukendrainage zwei Jahre zuvor vorgenommen. Ein CT zeigte die vollständige Verlegung der Paukenhöhle und des Mastoids. Die Patientin wurde einer erneuten chirurgischen Mittelohrsanierung zugeführt. Histologisch konnte eine Aktinomykose der Paukenhöhle nachgewiesen werden, woraufhin eine Langzeitantibiose mit einem Aminopenicillin eingeleitet wurde.
Diskussion
Eine Actinomykose des Mittelohres ist selten. Bei chronisch rezidivierender Otitis media ohne Ansprechen auf die chirurgische Therapie sollte sie differentialdiagnostisch erwogen werden. Eine kombinierte Therapie aus einer sanierenden Tympanomastoidektomie gefolgt von einer Langzeitantibiose wird generell empfohlen. Letztere sollte mit einem Aminopenicillin durchgeführt werden, wobei auch Sensibilität gegenüber anderen Antibiotika besteht. Über die Dauer der Anwendung besteht Uneinigkeit. Nach Therapieabschluss sollten prolongierte Befundkontrollen erfolgen.
Die Autorinnen/Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
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