Franziska Katharina Flügge (Oldenburg), Florian L. Lefarth (Oldenburg), Sabine Kramer (Oldenburg), Tammo Krafft (Oldenburg), Andreas Radeloff (Oldenburg), Maureen Loewenthal (Oldenburg)
Introduction
A 54-year-old male patient presents with an increasing swelling of the tongue since the day before. He denies dyspnoea, lisps and describes an inability of transporting food down the throat. He has neither allergies nor does he take medication regularly. He has had similar episodes in the last 3 months.
Material and methods
Clinical findings revealed a moderate uvular oedema in addition to a slightly coarse-looking tongue without signs of a classic oedematous component. Hereditary angioedema could be excluded by laboratory testing. A severe oropharyngeal and neurogenic dysphagia could be visualized by FEES. CT scans showed no indications of intracranial pathologies. There was no evidence of somatization. Though an increased level of antibodies against acetylcholine receptors could be found in the patient"s blood.
Results
Guideline-based therapy of angioedema was administered without sufficient effects. In summary an active generalized myasthenia gravis (MGFA IIb) was revealed. The patient underwent a treatment with pyridostigmine.
Conclusion
"Tongue swelling" can be an expression of a variety of diseases like anaphylaxis, histamine- or bradykinin-mediated angioedema. A lack of effect despite a guideline-based therapy should lead to further differential diagnoses. An accurate anamnesis concerning trigger, course and characteristic is crucial.
Einleitung
Ein 54-jähriger Patient stellt sich auf Grund einer seit dem Vortag progredienten, subjektiven Zungenschwellung vor. Er lispele und könne Nahrung nicht über die Zunge transportieren. Es lassen sich keine Allergien oder Medikamente eruieren. Eine Dyspnoe wird verneint. Ähnliche Episoden habe er seit ca. 3 Monaten gehäuft festgestellt.
Material und Methoden
Klinisch zeigt sich neben einem mäßig ausgeprägtem Uvulaödem eine etwas plump wirkende Zunge ohne klassische, glasig-ödematöse Komponente. Laborchemisch ergibt sich kein Anhalt auf ein hereditäres Angioödem. Endoskopisch zeigt sich das Bild einer schweren oropharyngealen und neurogenen Dysphagie. Bildgebend können intrakranielle Pathologien ausgeschlossen werden. Eine Somatisierung erscheint unwahrscheinlich. Weiterführend zeigt sich eine erhöhte Konzentration von Antikörpern gegen den Acetylcholinrezeptor im Blut des Patienten.
Ergebnisse
Eine initiale Angioödem-basierte Therapie erzielt keine hinreichende Besserung. Nach Evaluation aller Befunde ergibt sich die Diagnose einer aktiven generalisierten Myasthenia gravis (MGFA IIb). Der Patient wird neurologisch übernommen und mit Pyridostigmin anbehandelt.
Diskussion
Die (subjektive) Zungenschwellung kann Symptom einer Vielzahl von Erkrankungen wie der Anaphylaxie oder des Histamin- bzw. Bradykinin-vermittelten Angioödems sein. Bei ausbleibender Besserung unter Leitlinien-gerechter Therapie sollten weitere Differentialdiagnosen bedacht werden. Eine konkrete Anamnese hinsichtlich Auslöser, Verlauf und Ausprägung ist zielführend.
Die Autorinnen/Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
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