Benjamin Straub (Freiburg i. Br.), Antje Aschendorff (Freiburg i. Br.), Susan Arndt (Freiburg i. Br.), Rainer Beck (Freiburg i. Br.), Manuel C. Ketterer (Freiburg i. Br.)
History: A 50-year-old female patient presented with newly occured right ear deafness. She had fallen down a flight of stairs two days before at her wedding. Otorrhea and otalgia were denied at that time. A neurological examination was performed after the accident due to craniocerebral trauma with vertigo.
Findings: The clinical examination revealed intact eardrums on both sides. Nystagmus could not be detected. The facial nerve was intact. Audiometry showed complete deafness with 0% monosyllable recognition at 95dB and a normal hearing on the opposite side. In BERA, no threshold could be measured on the right side. A high-resolution computer tomography (CT) showed a fluid collection in the tympanum without evidence of a fracture.
Therapy: A high-dose prednisolone therapy and intratympanal fortecortin injections were given. In the absence of improvement, tympanoscopy and inspection of the round window was conducted. This revealed clear fluid flow from the oval window niche and from the tegmen tympani. The tympanum was sealed with connective tissue. In the absence of hearing improvement, transmastoidal exploration with sealing of the skull base defect at the tegmen tympani and to the meatus acusticus internus was performed. A placeholder electrode was inserted into the cochlea for two-stage hearing rehabilitation with a cochlear implant (CI).
Conclusion: Despite the absence of fracture signs on high-resolution CT, a skull base defect with intermittent otorrhea as consequence of a trauma is possible. A tympanoscopy should generously be recommended. In cases of acute deafness due to traumatic opening of the labyrinth, there is a risk of cochlear obliteration. Therefore, prompt insertion of a CI placeholder is advisable in the absence of hearing improvement.
Anamnese: Eine 50-jährige Patientin stellte sich vor bei neu aufgetretener Taubheit des rechten Ohres. Sie war zwei Tage zuvor eine Treppe heruntergestürzt. Otorrhoe und Otalgie wurden zu diesem Zeitpunkt verneint. Bei Commotio cerebri mit kombiniertem Dreh- / Schwankschwindel erfolgte initial nach dem Unfall die neurologische Vorstellung.
Befunde: Es zeigten sich beidseits intakte, reizlose Trommelfelle. Nystagmen konnten nicht nachgewiesen werden. Der Nervus facialis zeigte sich intakt. In der Audiometrie zeigte sich eine Ertaubung mit 0% Einsilberverstehen bei 95dB und Normakusis der Gegenseite. In der BERA ließ sich rechts keine Schwelle ableiten. Die hochauflösende Computertomographie (CT) zeigte eine Spiegelbildung im Tympanon ohne sicheren Frakturnachweis.
Therapie: Eine Hochdosis-Prednisolontherapie mit intratympanale Fortecortininjektionen wurde eingeleitet. Bei fehlender Besserung erfolgte eine Tympanoskopie. Hierbei zeigte sich klarer Flüssigkeitsfluss aus der ovalen Fensternische und vom Tegmen tympani. Das Mittelohr wurde mit Bindegewebe abgedichtet. Bei ausbleibender Hörverbesserung erfolgte nach 7 Tagen die transmastoidale Exploration mit Abdichtung des Schädelbasisdefektes am Tegmen tympani sowie zum Meatus acusticus internus und Insertion einer Platzhalterelektrode in die Cochlea zur zweizeitigen Hörrehabilitation.
Schlussfolgerung: Trotz fehlendem Frakturnachweis in der CT besteht die Möglichkeit eines Schädelbasisdefektes mit intermittierender Otorrhoe als Traumafolge. Die Indikation zur Tympanoskopie sollte großzügig gestellt werden. Bei akuter Ertaubung in Folge traumatischer Eröffnung des Labyrinthes besteht das Risiko einer Obliteration der Cochlea. Daher ist zeitnah die Einlage eines Platzhalters bei ausbleibender Hörverbesserung sinnvoll.
Die Autorinnen/Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
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