Alters- und Seitendominanzabhängige isometrische Maximalkraft der Innen- und Außenrotatoren des Schultergelenks und dynamisches Gleichgewicht der oberen Extremität bei Judoka: Eine Querschnittstudie

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften)

Einleitung: Im Judo gehört die Schulter zu den am häufigsten von Verletzungen betroffenen Regionen. Die Innen- und Außenrotatoren (IR und AR) des Schultergelenks (SG) haben eine hohe Relevanz bei der Stabilisierung des Gelenks.

Ziele: Untersuchung der isometrischen Maximalkraft der IR und AR des SG, sowie der dynamischen Balance der oberen Extremität (OE) in Abhängigkeit des Alters sowie der Seitendominanz.

Materialien und Methoden: 36 Judoka – 15 ♀, 21 ♂ – unterschiedlicher Leistungsniveaus wurden eingeschlossen. Sie wurden in zwei Gruppen eingeteilt [Jugendliche (N = 14): Alter = 12-18 Jahre; Erwachsene (N = 22): Alter = 19-44 Jahre]. Zum einen wurde die isometrische Maximalkraft der IR und AR des SG mit einem handgehaltenen Dynamometer gemessen und hinsichtlich Körpergewicht und Körpergröße normiert. Zum anderen wurde das dynamische Gleichgewicht der OE mittels des Upper Quarter Y-Balance Tests (UQ-YBT) bestimmt. Die Signifikanzprüfung der Unterschiede zwischen den Altersgruppen und zwischen dominanter (D) und nicht-dominanter Seite (ND) erfolgte mittels parametrischer oder nicht-parametrischer Tests (p ≤ 0,05).

Ergebnisse: Die normierte Maximalkraft der IR und AR der D-Schulter sowie der ND-Schulter war bei den Erwachsenen im Mittel signifikant größer als bei den Jugendlichen (p = 0,001 bis p = 0,029). Bezogen auf die gesamte Stichprobe wurde für die IR und AR zwischen D- und ND-Schulter kein signifikanter Unterschied der Maximalkraft festgestellt. Jugendliche und erwachsene weibliche Judoka zeigten ein reduziertes Kraftverhältnis der D-Schulter im Vergleich zur ND-Schulter bei der Außenrotation. Der Gesamtwert des UQ-YBT unterschied sich nicht signifikant zwischen Jugendlichen und Erwachsenen sowie zwischen D- und ND-Schulter.

Zusammenfassung: Erwachsene Judoka haben eine höhere isometrische Maximalkraft der IR und AR des SG als jugendliche Judoka. Beim dynamischen Gleichgewicht haben Alter und Seitendominanz keine leistungslimitierende Bedeutung.