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  • Vortrag

Asymmetrien der Hüftgelenkmomente während Tragevorgängen bei gesunden Erwachsenen – eine biomechanische Laborstudie

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Hörsaal

Session

Bewegungsanalyse l

Mitwirkende

Laila Sikeler (Freiburg i. Br.; Ludwigshafen), Prof. Dr. Dominic Gehring (Freiburg i. Br.), Dr. Henry Kohler (Ludwigshafen), Dr. Ursula Trinler (Ludwigshafen)

Abstract

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften)

Einleitung: Hüftgelenkarthrose kann bei entsprechender Lastenhandhabung im Arbeitsalltag als Berufskrankheit eingeordnet werden. Für das Verständnis der Entstehung von uni- bzw. bilateraler Arthrose existieren wenige biomechanische Studien, die untersuchen welche Kräfte während Tragevorgängen auf das Hüftgelenk wirken und ob dabei Asymmetrien vorliegen.

Methoden: Ziel dieser Studie ist die Untersuchung von asymmetrischen Hüftbelastungen beim einseitigen Tragen einer Last von 20 kg neben dem Körper und auf einer Schulter. Dafür wurde eine 3D-Bewegungsanalyse unter Hinzunahme von Kraftmessplatten bei 20 gesunden ProbandInnen (9 ♀; 37 ± 12 Jahre; BMI: 24,8 ± 3,7 kg/m2) durchgeführt. Verglichen wurde das interne resultierende Hüftgelenkmoment Mres (Wurzel der Quadratsummen der Sagittal-, Frontal- und Transversalmomente) zwischen Trage- (ipsilateral) und nicht-Trageseite (kontralateral) über die Standphase (SPM1D).

Ergebnisse: Beim Tragen neben dem Körper wirkten am kontralateralen Hüftgelenk bei ca. 10 % - 75 % der Standphase signifikant größere Mres als ipsilateral (t = 4,686; p < 0,001; Abb. 1a). Die Asymmetrie bestand hauptsächlich in der Frontalebene (Abb. 2a).
Beim Tragen auf einer Schulter existierten keine signifikanten Seitenunterschiede im Mres (t = 4,595; p > 0,05; Abb. 1b). In der Einzelbetrachtung der ProbandInnen waren jedoch Asymmetrien von > 10 % der mittleren Mres beider Seiten zu sehen, die sowohl in Richtung der ipsilateralen als auch der kontralateralen Seite auftraten (Abb. 2b).

Schlussfolgerungen: Die Asymmetrie des Mres zwischen ipsi- und kontralateraler Seite variiert zwischen den Tragetechniken. Für eine möglichst geringe Belastung beider Hüftgelenke ist das Tragen auf einer Schulter dem einseitigen Tragen neben dem Körper vorzuziehen. Letztendlich muss jedoch ebenfalls das individuelle Belastungsmuster berücksichtigt werden, um die Entwicklung einer uni- bzw. bilateralen Hüftgelenkarthrose durch Lastenhandhabung begründen zu können.

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