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  • Kurzvortrag

Untersuchung des Effekts eines Audioprozessor-Upgrades auf die subjektiv empfundene Höranstrengung im Alltag von erwachsenen Patienten mit Cochlea-Implantat

Termin

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Hörsaal AH 0.01

Session

Cochlea Implantate

Thema

  • Cochleaimplanate (CI)

Mitwirkende

Angelika Illg (Hannover), Anke Lesinski-Schiedat (Hannover), Andreas Büchner (Hannover)

Abstract

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften)

Einführung:

Insbesondere Patienten mit einer Cochlea-Implantat (CI)-Versorgung leiden besonders in Situationen mit Störgeräusch häufig unter großer Höranstrengung. Ob sich durch einen Wechsel des Sprachprozessors auf eine neue Sprachprozessor Technologie (=Upgrade) zusätzlich zum besseren Sprachverstehen im Geräusch subjektiv die Höranstrengung verringern lässt, ist bei erwachsenen CI-Trägern mittels Befragung untersucht worden.

Material und Methode:

An der Befragung nahmen 26 Patienten mit einem CI im Alter zwischen 20 – 74 Jahren (Mittelwert: 61 Jahre) teil, die mit Implantaten der Firma MED-EL versorgt sind. Von diesen erhielten einige Patienten (N=10, Gruppe 1) ein Upgrade auf den SONNET 1 (vorher: OPUS2) und die anderen (N=16, Gruppe 2) ein Upgrade auf den SONNET 2 (vorher: OPUS2 oder SONNET 1). Der eingesetzte Höranstrengungsfragebogen (Schulte et al. 2015) umfasst 17 Fragen zu drei unterschiedlichen Faktoren: Sprachverstehen im Störgeräusch (Faktor 1), Sprachverstehen in schlechter Raumakustik (z.B. Hall, Faktor 2), Sprachverstehen in Ruhe (Faktor 3). Die statistische Auswertung der beiden Gruppen erfolgte deskriptiv.

Ergebnisse:

Die angegebenen Werte der befragten Patienten mit CI weisen auf eine höhere Höranstrengung im Vergleich zu den in der Literatur beschriebenen Angaben von Personen mit Hörgeräten hin. Entgegen der im Mittel deutlichen Verbesserungen des Sprachverstehens im Störgeräusch mit dem Upgrade-Sprachprozessor, ergab die Auswertung der Fragebögen weder in Gruppe 1 (Faktor 1: p=0,913; Faktor 2: p=0,975; Faktor 3: p=0,106) noch in Gruppe 2 (Faktor 1: p=0,428; Faktor 2: p=0,264; Faktor 3: p=0,103) signifikante Verringerungen zur subjektiv bewerteten Höranstrengung.

Schlussfolgerungen:

Ein positiver Effekt eines Audioprozessor-Upgrades ist im Sprachverstehen mit Geräusch nachweisbar, jedoch ist ein Nachweis der Verringerung der subjektiv empfundenen Höranstrengung in Alltagssituationen durch ein Upgrade mittels dieser Befragung nicht nachweisbar.

Literatur:

Schulte, M., Meis, M., & Wagener, K. (2015). Der Höranstrengungs-Fragebogen. 18. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie. 4.-7.3.2015, Bochum

Krüger, M (2015). Entwicklung und Evaluation einer adaptiven Skalierungsmethode zur Ermittlung der subjektiven Höranstrengung, Masterarbeit EUHA

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