David Herrmann (Würzburg), Carolina Köstler (Würzburg), Johannes Völker (Würzburg), Kristen Rak (Würzburg), Stephan Hackenberg (Würzburg), Mario Cebulla (Würzburg)
Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften)
Fragestellung: Aus der Literatur ist bekannt, dass die Latenz und Morphologie der elektrisch-evozierten auditiven Hirnstammantwort (eABR) bei Cochlea-Implantat-Trägern (CI) durch die Position des stimulierenden Kontakts beeinflusst wird. Apikal positionierte Kontakte erzeugen eine kürzere Latenz der Welle eV im Vergleich zu basalen Kontakten [1, 2, 3, 4]. Diese Studie untersucht, ob diese ortspezifische Latenz intraoperativ genutzt werden kann, um die cochleäre Abdeckung durch den Elektrodenträger abzuschätzen.
Methoden: Während der Implantation von CI-Systemen der MED-EL GmbH (Innsbruck, Österreich) wird über apikale, mediale und basale Kontakte stimuliert, und die evozierten Hirnstammantworten aufgezeichnet. Der Testaufbau umfasst eine MAXbox (MED-EL) zur Steuerung der Stimulation und eine Interacoustics Eclipse (Middelfart, Dänemark) zur eABR-Ableitung. Es werden biphasische Pulse in monopolarer Elektrodenkonfiguration mit wechselnder Polarität verwendet. Die Stimulationsstärke variiert für jeden Elektrodenkontakt und orientiert sich an der zuvor bestimmten Schwelle für Summenaktionspotenziale. Aus den eABR-Kurven wird die Latenz der Welle eV extrahiert und mit der postoperativ bestimmten intracochleären Position des jeweils verwendeten Elektrodenkontakts verglichen.
Ergebnisse: Bei allen bisher getesteten CI-Patienten konnte intraoperativ erfolgreich die eABR abgeleitet werden. Im Vergleich zur Stimulation basaler Cochlea-Areale zeigt sich, dass die Stimulation apikal gelegener Cochlea-Areale eine signifikant kürzere Latenz der Welle eV hervorruft. Dies wird durch die Ergebnisse der durchgeführten Regressionsanalyse deutlich.
Schlussfolgerungen: Die vorläufigen Ergebnisse zeigen die Eignung des Versuchsaufbaus und des Verfahrens für die geplante Studie. Aufgrund der kürzeren apikalen Latenz erwarten wir, dass die Messmethode zur Abschätzung der cochleären Abdeckung geeignet ist.
Referenzen:
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