28. Jahrestagung der Deutschen Assoziation für Fuß und Sprunggelenk e.V. (D.A.F.)

Wenn das Weichgewebe versagt-Defektdeckungen am Sprunggelenk

Komplikationsmanagement

Der kompromittierte Patient

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften) Einleitung: Revisionseingriffe in Verbindung mit Gelenkinfektionen stellen insbesondere bei Komorbiditäten eine Herausforderung für das umgebende Weichgewebe dar. Sowohl nach Abszeßentlastungen als auch bei posttraumatischen Komplikationen oder nach Sprunggelenkarthrodesen droht bei tief reichenden Defekten ohne Möglichkeit der Weichteilrekonstruktion der Fußverlust. Bei fehlender lokaler Gewebereserve kann durch den mikrochirurgischen Gewebetransfer sowohl die Defektdeckung als auch eine Infektsanierung erreicht werden. Ziele: Am Sprunggelenk sind Weichteilrekonstruktionen mit regionalen Lappenplastiken nur begrenzt möglich bzw. versagen regelmäßig bei vorhandenen Komorbiditäten. Bei entsprechender Expertise stellt der freie Gewebetransfer die Problemlösung der Wahl dar. Dargestellt wird der Nutzen einer engen interdisziplinären Kooperation für den Patienten. Materialien und Methoden: Anhand von 5 Fallbeispielen (Alter 54-75) werden verschiedene Befundkonstellationen vorgestellt, wo nach komplikativem Verlauf nach Eingriffen am Sprunggelenk Majoramputationen vermieden werden konnten. Vorgestellt werden dabei die Möglichkeiten der individuell anzupassenden Therapiekonzepte in Abhängigkeit der traumatologischen oder orthopädichen Behandlungsziele. Ergebnisse: Begleitende Komorbiditäten, teilweise in Kombination mit Noncompliance, führten zu komplexen Schadensmustern. In allen 5 Fällen wurden mikrochirurgische Lappenplastiken zur Defektdeckung durchgeführt. Bei 3 Patienten konnte das Konzept einer osteosynthetischen Versorgung realisiert werden. In einem Fall wurde eine bimalleoläre Defektdeckung bei offenem unterem Sprunggelenk durchgeführt. In einem weiteren Fall ergab sich ein protrahiertes Versagen der Lappenplastik über dem unteren Sprunggelenk, jedoch war nachfolgend eine Spalthauttransplantation möglich. Zusammenfassung: Freie Lappenplastiken sind eine aufwendige, dafür aber auch erfolgversprechende Behandlungsmethode zum Fußerhalt. Behandlungszeiten können verkürzt, die Anzahl an Revisionen verringert und chronische Entzündungen verhindert werden. take home message: Komplexe Weichteilrekonstruktionen sind ein Schwerpunkt im Aufgabenspektrum des Plastischen Chirurgen. Das qualifiziert ihn zu einem wertvollen Partner für andere chirurgische Fachdisziplinen. Eine frühzeitige interdisziplinäre Therapieplanung ermöglicht durch Bündelung der jeweiligen Kernkompetenzen strukturierte und erfolgreiche Behandlungsabläufe mit rationalem Ressourceneinsatz zugunsten von Klinik und Patient.

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Wenn das Weichgewebe versagt – Defektdeckungen am Sprunggelenk

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