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  • Abstractvortrag
  • WI17.1

Mögliche Effekte von Dexmedetomidin auf das klinische Outcome bei Schlaganfallpatienten mit Großgefäßverschluss und endovaskulärer Therapie

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Aschrottsaal

Session

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Thema

  • Wirkung von Pflege und Therapie in der Neuro-Intensivmedizin

Mitwirkende

Dr. Univ. Msc Haidar Moustafa (Dresden / DE), Dr. Simon Winzer (Dresden / DE), Prof. Dr. med. Volker Pütz (Dresden / DE), Dr. med. Daniela Schöne (Dresden / DE), Prof. Dr. med. Kristian Barlinn (Dresden / DE)

Abstract

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften)

Hintergrund: Beobachtungsdaten deuten darauf hin, dass Dexmedetomidin potenziell neuroprotektive Wirkungen auf ischämisches Hirngewebe haben könnte. Dennoch ist die klinische Anwendung von Dexmedetomidin bei akutem ischämischem Schlaganfall aufgrund von Bedenken hinsichtlich einer Vasokonstriktion eingeschränkt. In dieser Studie haben wir die Effekte von Dexmedetomidin auf das klinische Outcome bei Patienten mit einem Großgefäßverschluss in der vorderen Zirkulation, die nach EVT eine neurointensivmedizinische Behandlung benötigten, untersucht.

Methoden: Wir extrahierten Daten aus unserem prospektiven Schlaganfallregister für konsekutive Patienten mit Großgefäßverschluss in der vorderen Zirkulation, die eine EVT und anschließende neurointensivmedizinische Betreuung erhalten hatten (12/2019-12/2022). Die Patienten wurden nach Dexmedetomidin-Behandlung kategorisiert. Dexmedetomidin wurde allein oder in Ergänzung anderer Analgosedativa bei Tubusintoleranz, Entzugssymptomen und Delir verabreicht. Der primäre Endpunkt umfasste ein günstiges funktioneller outcome (mRS≤2) und die Sterblichkeit nach 90 Tagen.

Ergebnisse: 76/402 (18,9%) Patienten erhielten Dexmedetomidin nach einer medianen Zeit von 4 [3] Tagen nach dem Schlaganfall. Die Dexmedetomidin-Patienten waren häufiger männlich (63,2%; p=0,007) und wiesen eine höhere Diabetes-Prävalenz auf (45,9% vs. 32,6%; p=0,045) . Während ein günstiges funktionelles Ergebnis in der Dexmedetomidin-Gruppe seltener beobachtet wurde (7,9% vs. 32,5%; p<0,001), gab es keinen Unterschied in der 90-Tage-Sterblichkeit (40,8% vs. 28,8%; p=0,24). Nach Adjustierung für Alter, baseline NIHSS, Lysetherapie, post-EVT-Reperfusionsstatus und Intubation war Dexmedetomidin mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit eines günstigen funktionellen outcomes assoziiert (adjustierte OR 0,20; 95%KI 0,08-0,49) im Vergleich zur Nicht-Dexmedetomidin-Gruppe. Bei Patienten, die Dexmedetomidin innerhalb von 72 Stunden nach dem Schlaganfall erhielten (n=40), lag keine signifikante Assoziation mit einem günstigen funktionellen outcome vor

Schlussfolgerungen: Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Verabreichung von Dexmedetomidin negative Auswirkungen auf Patienten mit akutem ischämischem Schlaganfall in der neurointensivmedizinischen Betreuung haben könnte. Diese Ergebnisse scheinen jedoch hauptsächlich auf Komplikationen durch Delirium zurückzuführen zu sein, und nicht auf eine erhöhte Vulnerabilität in der akuten Phase des ischämischen Schlaganfalls.

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