Zurück
  • Abstractvortrag
  • WI20.5

Cortical Spreading Depolarization bei Patienten mit MoyaMoya Erkrankung

Termin

Datum:
Zeit:
Redezeit:
Diskussionszeit:
Ort / Stream:
Plenum Festsaal

Session

Automatische, KI-basierte Entscheidungshilfen in der Neurointensivmedizin

Themen

  • Freie Themen für Ärzte
  • Translationale Neuro-Intensivmedizin

Mitwirkende

Patrick Dömer (Oldenburg / DE), Simeon Helgers (Oldenburg / DE), Franziska Meinert (Oldenburg / DE), Renán Sánchez-Porras (Oldenburg / DE), Christian Mathys (Oldenburg / DE; Düsseldorf / DE), Karsten Witt (Oldenburg / DE), Peter Vajkoczy (Berlin / DE), PD Dr. Nils Hecht (Berlin / DE), Prof. Dr. Johannes Woitzik (Oldenburg / DE)

Abstract

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften)

Fragestellung: Spreading Depolarization (SD) beschreibt eine neuronale und astrozytäre Massendepolarisationswelle mit schwerwiegenden Störungen der Ionen-Homöostase und verändertem lokalen zerebralem Blutfluss. SD wird im Zusammenhang mit sekundärem Läsionsfortschreiten nach Schädel-Hirn Trauma, hämorrhagischem Schlaganfall und zerebraler Ischämie beschrieben. Abgesehen von diesen akuten Erkrankungen treten SDs auch bei chronischen Pathologien wie der Migräne auf. Die Moyamoya-Krankheit (MMD) ist eine fortschreitende zerebrovaskuläre Erkrankung, die zu chronischer zerebraler Hypoperfusion und hämodynamisch unzureichender basaler Kollateralisierung führt. Zur Reduzierung des Schlaganfallrisikos wird bei diesen Patienten die zerebrale Revaskularisierung durch einen extra-intrakraniellen Bypass als Behandlungsmethode der Wahl angesehen. Eine Assoziation von MMD und SD wurde bisher nicht beschrieben.

Methoden: Unter Verwendung intraoperativer Laser-Speckle-Bildgebung wurde die kortikale Perfusion bei fünf Revaskularisierungsoperationen bei vier konsekutiven MMD-Patienten (2021-2022) dargestellt und die zerebrovaskuläre Reservekapazität bestimmt. Die Messungen wurden vor- und nach extra-intrakranieller Bypass-Anlage durchgeführt.

Ergebnisse: Die zerebrovaskuläre Reservekapazität erhöhte sich in allen Patienten nach Bypassanlage signifikant um 12.97±4.05% (p=0.0015). Im Rahmen dieser Messungen konnten bei einer Patientin vor der Bypassanlage drei spontane SDs beobachtet werden. Alle SDs waren dabei mit einer regionalen Hyperperfusion assoziiert. Interessanterweise wurde bei dieser Patientin zudem eine deutliche Zunahme der Kollateralgefäßbildung in den Monaten vor der Revaskularisierungsoperation dokumentiert.

Schlussfolgerung: Mittels intraoperativer Laser-Speckle Perfusionsmessung konnte erstmalig eine spontane, intraoperative SD-Aktivität vor Bypass Anlage in MMD Patienten gezeigt werden. Zusammen mit der beobachteten zeitlichen Dynamik der Kollateralgefäßbildung bei MMD-bedingter chronischer zerebraler Hypoperfusion deutet dies darauf hin, dass SDs eine Rolle bei der Präkonditionierung und Vermittlung der endogenen Kollateralgefäßbildung spielen könnten.

    • v1.19.0
    • © Conventus Congressmanagement & Marketing GmbH
    • Impressum
    • Datenschutz