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Subdurale Empyembildung bei jungem immunkompetenten Patienten

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ePostersitzung VI

Poster

Subdurale Empyembildung bei jungem immunkompetenten Patienten

Themen

  • Der interessante Fall
  • Neurologische Notfallmedizin

Mitwirkende

Raphaela Marquardt (Jena / DE), Rita Musleh (Jena / DE), Alexander Jörk (Jena / DE), Nazeer Aboud (Jena / DE), Fathi Katramiz (Jena / DE), Dr. Albrecht Günther (Jena / DE), Prof. Dr. Christian Geis (Jena / DE), Dr. Dirk Brämer (Jena / DE)

Abstract

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften)

Obwohl Bakteriämien generell keine Seltenheit sind, treten neurologische Komplikationen, insbesondere bei jungen und immunkompetenten Personen nur selten auf. Wir beschreiben einen Fall mit letalem Ausgang bei welchem es zu einer intrakraniellen Manifestation bei einer Streptococcen-Bakteriämie kam.

Wir berichten von einem 36-jährigen, bislang vollkommen gesunden und immunkompetenten Patienten, welcher mit einem raumfordernden subduralen Empyem rechts mit Mittellinienverlagerung aus einem externen Krankenhaus übernommen wurden. Am Tag der Aufnahme war der Patient bereits im Vormittagsverlauf mit einer abnormen Müdigkeit ausgefallen und am Nachmittag dann nicht erweckbar vorgefunden worden.

Bei Aufnahme sahen wir einen intubierten, komatösen Patienten mit weiten und lichtstarren Pupillen mit erloschenen Hirnstammreflexen mit computertomographisch ausgedehnter suduraler Flüssigkeitsansammlung und resultierender Mittellinienverlagerung. Es erfolgte unter dem Verdacht auf ein Subduralhämatom eine sofortige dekompressive Hemikraniektomie, wobei sich eitrig blutiges Sekret im Sinne eines Empyems entleerte. Später gelang der Nachweis von Streptococcus pyogenes. Zur kontinuierlichen ICP-Messung erfolgte die Anlage einer Spiegelbergsonde.

Bei bereits initial massiv erhöhten Entzündungsparametern begannen wir unmittelbar eine kalkulierte antibiotische Therapie, welche nach Nachweis von Streptococcus pyogenes in der Blutkultur resistogrammgerecht auf Penicillin und Clindamycin umgestellt wurde. Hierunter zeigten sich die Infektparameter deutlich rückläufig.

Der am ersten postoperativen Tag erhöhte intrakranielle Druck konnte durch konservative Maßnahmen auf Normwerte gesenkt werden.

Klinisch persistierte im Verlauf aber eine Anisokorie mit minimaler Lichtreaktion der rechten Pupille. Ein Vigilanz-Zugewinn konnte auch nach Beendigung der Sedierung nicht erlangt werden. Auch elektrophysiologisch zeigten sich die Medianus- und Tibialis-SEP beidseits kortikal ausgefallen.

Bei zu erwartenden schwersten neurologischen Ausfällen wurde sich gegen eine weitere intensivmedizinische Therapie entschieden, sodass es zum Versterben des Patienten kam.

Zusammenfassend erlitt der junge und immunkompetente Patient eine initial wie ein Subduralhämatom anmutendes, extrem rasch entstandenes Empyem durch Streptococcus pyogenes. Eine Eintrittspforte hat nie gefunden werden können.

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