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  • Abstractvortrag
  • WI01.5

Auswirkungen einer vorbestehenden Antikoagulantientherapie auf den klinischen Schweregrad, das Infarktvolumen und das Risiko einer hämorrhagischen Transformation beim akuten ischämischen Schlaganfall – Ergebnisse der PRODAST-Studie

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Plenum Festsaal

Session

Hämostasemanagement auf der Neurointensivstation

Themen

  • Freie Themen für Ärzte
  • Notfall- und Intensivtherapie des schweren Hirninfarkts

Mitwirkende

PD Dr. med. Gerrit M. Große (Hannover / DE; Essen / DE), Dr. Anika Hüsing (Essen / DE), Prof. Dr. Andreas Stang (Essen / DE), Dr. Nils Kuklik (Essen / DE), Marcus Brinkmann (Essen / DE), Prof. Dr. Martin Grond (Siegen / DE), Prof. Dr. Jens D. Rollnik (Hessisch Oldendorf / DE), Prof. Dr. Lars Marquardt (Hamburg / DE), Dr. Andrea Kraft (Halle (Saale) / DE), Dr. Dr. Eckhard Schlemm (Hamburg / DE), Prof. Dr. Carsten Eggers (Bottrop / DE), Dr. Christoph C. Eschenfelder (Ingelheim / DE), Prof. Dr. Christian Weimar (Essen / DE; Elzach / DE), Prof. Dr. Hans-Christoph Diener (Essen / DE)

Abstract

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften)

Einleitung: Trotz der hohen Effektivität oraler Antikoagulantien in der Prävention ischämischer Ereignisse bei Patienten mit Vorhofflimmern (VHF) kommt es bei einer beträchtlichen Anzahl von Patienten trotz Antikoagulation zu einem akuten ischämischen Schlaganfall (AIS) oder einer transitorischen ischämischen Attacke (TIA). In dieser Studie untersuchten wir die Auswirkungen einer aktuellen Behandlung unterschiedlicher Antikoagulantien auf den Schweregrad des Schlaganfalls, die Infarktgröße sowie das Risiko für eine hämorrhagische Transformation (HT).

Methoden: Insgesamt wurden 9.030 Patienten berücksichtigt, die einen AIS oder eine TIA bei VHF erlitten hatten und im Rahmen der prospektiven, multizentrischen, von Boehringer Ingelheim finanziell unterstützten Beobachtungsstudie PRODAST rekrutiert wurden. Wir analysierten die Effekte verschiedener prävalenter antithrombotischer Therapien, d.h. Dabigatran, Apixaban, Edoxaban, Rivaroxaban, Vitamin-K-Antagonisten oder Thrombozytenaggregationshemmer (TAH), im Vergleich zu fehlender antithrombotischer Behandlung auf die oben genannten Endpunkte mittels generalisierter linearer Modelle.

Ergebnisse: Insgesamt 4.479 Patienten standen zum Zeitpunkt des Indexereignisses unter einer effektiven oralen antikoagulativen Behandlung. Die Prävalenz vaskulärer Risikofaktoren und das Alter unterschieden sich nicht wesentlich von Patienten ohne antithrombotische Behandlung. Im Vergleich zu Patienten ohne antithrombotische Behandlung wiesen Patienten, die mit oralen Antikoagulantien behandelt wurden, nach Adjustierung für Confounder mildere Schlaganfälle (-2,5 Punkte auf der National Institutes of Health Stroke Scale (NIHSS); 95%CI: -2,8; -2,2), kleinere Infarktvolumina (-23 mL; 95%CI: -44 mL; -2 mL) und eine geringere Wahrscheinlichkeit für HT (Odds Ratio (OR): 0,48; 95%CI: 0,40; 0,57) in der initialen Bildgebung auf. Es konnten keine relevanten Unterschiede zwischen den einzelnen Substanzen gefunden werden. Eine Behandlung mit TAH hatte keinen Einfluss auf die untersuchten Endpunkte.

Schlussfolgerungen: Eine antikoagulative Vorbehandlung führt zu weniger schweren Schlaganfällen, geringeren Infarktgrößen und einem um mehr als 50% verringerten Risiko für eine HT im Vergleich zu keiner antithrombotischen Vorbehandlung. Die Ergebnisse dieser großen Registerstudie unterstreichen daher die vorteilhaften Eigenschaften oraler Antikoagulantien und die Notwendigkeit einer adäquaten Medikamentenadhärenz bei Patienten mit VHF.

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