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Akuter Schlaganfall im Lysefenster – Oder doch nicht?

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ePostersitzung VI

Poster

Akuter Schlaganfall im Lysefenster – Oder doch nicht?

Themen

  • Bewusstseinsstörungen
  • Der interessante Fall

Mitwirkende

Anne Oberfrank (Jena / DE), Dr. med. Stefanie Hartinger (Jena / DE), PD Dr. Nazife Dinc (Jena / DE), Aaron Lawson McLean (Jena / DE), Yilin Linda Ma (Jena / DE), Jürgen Zanow (Jena / DE), Dr. Albrecht Günther (Jena / DE), Dr. Dirk Brämer (Jena / DE), Prof. Dr. Christian Geis (Jena / DE)

Abstract

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften)

Eine akute Schlaganfallsymptomatik kann auch erfahrene Kollegen vor differentialdiagnostische Herausforderungen stellen.

Wir berichten den Fall einer 83-jährigen Patientin mit einer am Aufnahmetag akut aufgetretenen globalen Aphasie und einer Hemiparese rechts. CT-morphologisch wurde eine Blutung als Ursache ausgeschlossen. Ferner zeigten sich keine Infarktfrühzeichen sowie keine relevante Perfusionsstörung. Es erfolgte eine systemische Lysetherapie mittels Alteplase, welche ohne Komplikationen verlief. Hierunter zeigte sich die Hemiparese komplett regredient, während die Aphasie persistierte. Im MRT fand sich eine FLAIR-Läsion, die initial als ischämisch befundet wurde. Im kurzfristigen Verlauf stellte sich die Aphasie fluktuierend dar, sodass bei CT-morphologisch sowie dopplersonografisch nachgewiesener hochgradiger Stenose im Bereich der Carotisbifurkation links (80-90%) bei Verdacht auf eine symptomatische Stenose eine Thrombendarteriektomie der A. carotis interna links durchgeführt wurde. Präoperativ kam es einmalig zu fokalen Entäußerungen des rechten Armes, welche als akut struktureller epileptischer Anfall gewertet wurden, sodass die Patientin Levetiracetam erhielt. Unter Levetiracetam trat keine wesentliche Verbesserung der neurologischen Symptomatik ein.

Bei atypischer MR-Morphologie (flächige T2 hyperintense Läsion temporo-parietal links, mit gering inhomogener Kontrastmittelaufnahme sowie mehreren kleinen punktförmigen KM-Spots innerhalb der Läsion und dorsalseitig) erfolgte nach interdisziplinärem Konsens ergänzend eine MR-Spektroskopie, die ein gliomtypisches Verteilungsmuster der Metabolite ergab. Daher erfolgte bei Verdacht auf ein höhergradiges Gliom zur histologischen Sicherung eine Tumorteilresektion, welche den Nachweis eines Glioblastoms WHO Grad 4 erbrachte. Nach interdisziplinärem Tumorboard-Beschluss wurde eine kombinierte Radiochemotherapie begonnen.

Bei Stroke-Mimics handelt es sich um Differentialdiagnosen bei akut aufgetretenen neurologischen Defiziten, die den Symptomen eines Schlaganfalls ähneln und manchmal auch bildgebend erst im Verlauf ihre wahre Ätiologie zeigen.

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