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  • Abstractvortrag
  • WI10.5

PRospektive Evaluation Der Initialen zerebralen CT sowie klinischer ParameTer zur Prädiktion des Malignen MediaInfarktes (PREDICT MMI)

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Plenum Festsaal

Session

Der schwere Schlaganfall: Unterschiede und aktuelle Entwicklungen in der Notfallmedizin

Themen

  • Neurologische Notfallmedizin
  • Notfall- und Intensivtherapie des schweren Hirninfarkts

Mitwirkende

Alhuda Dabbagh (Leipzig / DE), Florian Welle (Leipzig / DE), Janine Mielke (Leipzig / DE), Max Wawrzyniak (Leipzig / DE), Dorothee Saur (Leipzig / DE), Dr. med. Cordula Scherlach (Leipzig / DE), Karl-Titus Hoffmann (Leipzig / DE), Dr. med. Johann Pelz (Leipzig / DE)

Abstract

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften)

Hintergrund: Die frühzeitige Identifikation von PatientInnen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit einen raumfordernden (malignen) Mediainfarkt (MMI) entwickeln werden, böte die Möglichkeit, gezielt gegen das Infarktödem gerichtete Therapien einzusetzen. Ein Ansatz ist die Abschätzung des ischämischen Ödems durch CT-Densitometrie im Vergleich zur gesunden Hirnseite (netto-water uptake, NWU). Ziel dieser Studie war es daher, bei PatientInnen mit einem proximalen Gefäßverschluss zu untersuchen, ob CT-basierte Parameter ggf. in Kombination mit para-/klinischen Parametern frühzeitig die Entwicklung eines MMI vorhersagen können.

Methodik: Eingeschlossen wurden PatientInnen mit einem ersten Hirninfarkt infolge eines proximalen Großgefäßverschlusses, die von 2012 bis 2021 auf der Schlaganfallspezialstation des Universitätsklinikums Leipzig behandelt wurden. Abhängig von Bildgebung und klinischem Verlauf wurden die PatientInnen der Gruppe MMI bzw. non-MMI zugeordnet. Es wurden insgesamt vier prädiktive Modelle basierend auf unterschiedlichen bildgebenden und klinischen bzw. paraklinischen Parametern entwickelt (Tabelle 1). Mittels logistischer Modelle (LM) untersuchten wir, welche Parameterkonstellation eine hohe Prädiktionsgenauigkeit für die Entwickelung eines MMI lieferte. Zur Vermeidung von Überanpassung erfolgte eine "leave-one-out"-Kreuzvalidierung.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 173 PatientInnen (69 ± 12 Jahre), von denen 89 PatientInnen einen MMI entwickelten, in die Analyse eingeschlossen. Mit einer Genauigkeit von 78,98% (Sensitivität 78,57%; Spezifität 79,45%) gelang mit Modell 2 "basic clinic" die beste Prädiktion eines MMI (area under the curve (AUC) 0,86). Die Parameter Lokalisation des Verschlusses sowie erfolgreiche Rekanalisierung des Gefäßes hatten hierbei den größten Einfluss. Die NWU allein (Model 0) hatte einen geringeren prädiktiven Wert als in vorherigen Studien berichtet (AUC 0,62). Durch Ergänzung paraklinischer Parameter, welche mit dem Volumenstatus assoziiert sind (Modell 3), konnte die Prädiktion nicht weiter verbessert werden (AUC 0,86).

Zusammenfassung: Bei PatientInnen mit einem proximalen Großgefäßverschluss hatte die Kombination aus der ersten zerebralen nativ CT (NWU, Liquorvolumen) sowie frühzeitig verfügbaren klinischen Daten eine hohe Prädiktionsgenauigkeit für die Entwicklung eines MMI. Aktuell (Start 09/2023) wird dieses Model in einer prospektiven Studie evaluiert (PREDICT MMI).

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